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Schützen & Erhalten · September 2020 · Seite 16 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ Rissbildung entgegengewirkt.“ 7) Ist der Putzgrund nicht tragfähig und der dauerhafte Verbund zwischen Putzgrund und Putz gefährdet, sollten korrosions- sichere Putzträger verwendet werden, die mit auf das System abgestimmter Befestigungstechnik mit dem Putzgrund verbunden werden. Einsatz als Schutzschicht auf Innenabdichtungen Auf der Oberfläche von Innenabdich- tungen kann Kondensat ausfallen. Mit Sanierputz-WTA lässt sich eine trockene Oberfläche erzielen, „wenn das Klima der Umgebung eine Austrocknung zulässt.“ 8) Im Vergleich zu herkömm- lichen Putzen ist beim Sanierputz-WTA der Kapillartransport der Feuchte von der Oberfläche der Mineralischen In- nenabdichtung an die Putzoberfläche gegenüber der Wasserdampfdiffusion gering. Somit lässt sich trotz Tauwas- serausfall auf der Innenabdichtung eine oberflächlich trockene Sanier- putzoberfläche schaffen. Häufigere oder dauerhafte Taupunktunterschreitungen sind durch geeignete Maßnahmen zu unterbinden, denn diese würden zum Erliegen der Hydrophobie führen. Zur Verbesserung des Verbundverhaltens des Sanierputzes auf einer Mineralischen Dichtungsschlämme (MDS) wird, her- stellerabhängig, Spritzbewurf vollflächig auf die durchtrocknete Innenabdichtung aufgebracht. Als Kontaktschicht zur In- nenabdichtung wird vorzugsweise eine weitere Schicht aus der verwendeten MDS als Kontaktschicht aufgetragen und „frisch in frisch“ mit 100% De- ckungsfläche der zum System gehörige Haftspritzbewurf eingeworfen. Durch diese Untergrundvorbehandlung wird die Verkrallung und Haftung der Sanier- putzlage als mechanische Schutzschicht gewährleistet. Die Nachbehandlung, wie Ausreiben des frisch applizierten Sanierputzes auf der Innenabdichtung, ist erst nach ausreichender Trocknung durchzuführen. Die Putztrocknung kann nur von der Raumseite erfolgen, da das Anmachwasser nicht in den Untergrund abwandern kann. Es fällt einem Trenn- film vergleichbar auf der Haftbrücke aus. Zeitlich zu früh ausgeführte Oberflächen- behandlungen, wie das Ausreiben der Putzoberfläche mit einem geeigneten Schwammbrett, stören den Haftverbund. Zu schnelles Austrocknen der Putzober- fläche ist zu unterbinden. Besprühen der Oberfläche mit Wasser gilt als geeignete Nachbehandlung. Fragwürdiger Einsatz anderer Putzsysteme in der Sanierung „Auf feuchtem Mauerwerk lassen sich mit Sanierputzsystemen trockene Ober- flächen erzielen, wenn das Klima der Umgebung eine Austrocknung zulässt. Eine „Mauerwerksentfeuchtung“ ist ohne zusätzliche Maßnahmen weder mit Sanierputzsystemen noch mit anderen Putzen möglich.“ 9) Mitunter werden kalkgebundene Putzmörtel auf erdberührten und durchfeuchteten Kellerwänden oder als Schutzschicht von Innenabdichtungen eingesetzt. Kalkputz besitzt neben einer hohen Wasserdampfdiffusionseigenschaft eine hohe kapillare Leitfähigkeit. Letztere soll- te die Anwendung für Kalkputze in der Instandsetzung von feuchte- und salz- geschädigtem Mauerwerk ausschließen, da mit dem Kapillartransport gelöste Salze den Putzquerschnitt durchdringen und an der Oberfläche mit Kristallisation die bekannten Putzschäden hervorrufen. Des Weiteren wird durch die Feuchtigkeit der Erhärtungsprozess des Kalkputzes eingeschränkt, was zur verminderten Druckfestigkeit führt. Der Putz entspricht dann nicht der Anforderung als dauer- hafte funktionstüchtige Schutzschicht gegen mechanische Beanspruchungen. Trocknung von Sanierputzflächen Grundsätzlich ist eine Luft- und Putz- grundtemperatur von mindestens +5°C sicherzustellen, denn witterungs- und raumklimatische Bedingungen können die Qualität des fertigen Putzes we- sentlich beeinflussen. Bei Putzarbeiten in Kellerräumen müssen nach dem Auftragen des Putzes Umgebungsbe- dingungen vorliegen, die die Erhärtung und Austrocknung begünstigen und keinesfalls negativ beeinträchtigen. „Auch kapillare Feuchtigkeit kann zu hohen Durchfeuchtungen führen. Ist das 1 Schimmel auf Sanierputzoberfläche 2 Sockel – zu geringe Schichtdicke 1 2

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