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Schützen & Erhalten · September 2020 · Seite 8 FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Ekkehard Flohr Fachbereichsleiter Holzschutz An der Hohen Lache 6 · 06846 Dessau Telefon: (0340) 6611884 Telefax: (0340) 6611885 E-Mail: flohr@dhbv.de Bauweisen, Schäden und Sanierung von Tragwerken (Hänge- und Sprengwerke) Bauweise und Tragsystem H änge- und Sprengwerke sind stabförmige Baukonstruktionen (meist aus Holz), deren Ziel es ist, die Tragfähigkeit einer Nutzebene unter Beibehaltung der Querschnittsgrößen durch Reduzierung der Stützweite zu erhöhen. Sie gehören zu den im Bauwesen eingesetzten Tragwerksystemen. Statisch gesehen handelt es sich um Stabwerke. Durch das Aneinanderfügen von Stäben werden die Elemente eines Hänge- und Sprengwerks hauptsächlich auf Druck und Zug beansprucht. Das Bestreben, möglichst weit gespannte ebene Konstruktionen zur Überbrückung von Räumen oder Gräben zu erhalten, führt oft zur Vergrößerung der Bauteilquerschnitte, um die Durch- biegung zu reduzieren bzw. den Bruch zu verhindern. Bei der Herstellung, dem Transport und der Verarbeitung solch großer und schwerer Bauteile stieß man sehr schnell an Grenzen. Um dieses Problem zu beheben, standen den Bau- meistern zwei Varianten zur Verfügung. Einerseits konnten die Stützweiten durch Mittelstützen reduziert werden. Man erhielt einen Zwei- bzw. Dreifeldträger (Träger auf 3 bzw. 4 Stützen) mit dem Nachteil, dass die Mittelstützen oft einen störenden Einfluss im darunter befindli- chen Raum hatten. Andererseits konnte man durch o. g. Tragwerksysteme einen stützenfreien Raum erhalten. Hierbei ändert sich am Prinzip der Zwei- bzw. Dreifeldträger in der Nutzebene nichts (Bild 1) [1]. Spreng- und Hängewerke unterschei- det man nach der Anzahl der Unterstüt- zungspunkte der Nutzebene in einfache und doppelte Tragwerksysteme. Hängewerke Beim einfachen Hängewerk wird ein Balken (Spann-, Zug-, Tram- oder Haupt- balken) über eine mittig angeordnete Hängesäule angehängt. Die Hängesäule wird wiederum durch zwei, ca. 45° geneigte, Druckstreben gehalten. Die Fußpunkte der Druckstreben werden am Ende am Zugbalken verankert. Mit üblichen Bauteildimensionen werden Spannweiten zwischen 7 und 10 m erreicht. Das doppelte Hängewerk ist dadurch gekennzeichnet, dass neben den o. g. Elementen vom einfachen Hängewerk zusätzlich ein Spannriegel zwischen den Hängesäulen eingefügt wird (Bild 2). Damit können Stützweiten von ca. 11 bis 15 m erreicht werden. Die Neigung der Druckstreben liegt üblicherweise zwischen 30 und 45° gegenüber dem Zugbalken. Dabei darf Bild 1: Zwei- und Dreifeldträger und deren Tragwerke, Quelle [1]

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