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Schützen & Erhalten · September 2020 · Seite 9 FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ der Winkel 25° nicht unter- und 60° nicht überschreiten. Ein markantes Element vom Hän- gewerk sind die Hängeeisen. Hierbei handelt es sich um vielfältige Kons truktionen, mit dem die Hängesäule mit dem Zugbalken verbunden ist. Diese, ausschließlich auf Zug beanspruchten Bauteile, haben sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Meistens findet man Bandeisen, von ca. 1 bis 1,5 cm Dicke und 4 bis 5 cm Breite, die beidseitig am unteren Ende der Hängesäule mit Klammern oder Bolzen befestigt wurden und als Schlaufe unter den Zugbalken hindurchgehen. An alten historischen Hängewerkskonstruktionen fehlen oft Justiermöglichkeiten bzw. wurden verdeckt unter dem Zugbalken angebracht (Bilder 2 bis 5). Aufgrund der schubfesten Ver- bindung zwischen Zugbalken und Druckstrebenfüße werden die aus dem Tragsystem stammenden Horizontalkräf- te übernommen. Dadurch überträgt das umliegende Mauerwerk ausschließlich Vertikallasten. Kombinierte Hängewerke Besteht Bedarf nach größeren stüt- zenfreien Konstruktionen, so können einfache und doppelte Hängewerke miteinander kombiniert werden. Dabei werden Stützweiten zwischen 16 und 36 m erreicht. Für Spannweiten zwischen 16 und 20m können innerhalb eines großen ein- fachen Hängewerks entweder 2 kleine einfache Hängewerke oder ein doppeltes Hängewerk integriert werden (Bild 6). Je größer die Stützweite ist, umso anspruchsvoller werden die Tragsyste- me. Es können mehrere Hängewerke in unterschiedlicher Anordnung und Größe mit-einander verbunden werden. Das führt dazu, dass es zur „Verschachte- lung“ nicht nur 2-dimensionaler sondern auch 3-dimensionaler Hängewerkssyste- Bild 2: Klassisches doppeltes Hängewerk längs zur Gebäudeachse Bild 6: Kombination eines einfachen mit einem doppelten Hänge- werk (3 Hängesäulen) Bild 3: Ein in die Hängesäule integriertes Bandeisen welches mit Splinten gesichert wurde. (Mitte des 16. Jhd.) Bild 4: Schmiedeeiserne Bandeisen werden an der Flanke der Hängesäule umgebogen und mit Bolzen gesichert. (Anfang des 18. Jhd.) Bild 5: Hängeeisen, die mit Bolzen und Bän- dern an der Hängesäule gesichert sind und unter dem Zugbalken Justiermöglichkeiten besitzen. (Ende des 19. Jhd.)
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