Web_SuE_4_2017_ub

Verständnis kommt von Verstehen Sie führen jeden Tag unzählige Gespräche mit Gesellschaftern, Gespräche mit Mit- arbeitern, Gespräche mit Baubeteiligten, Gespräche mit Kunden ... Sie kommunizieren ständig. Werden Sie auch richtig verstanden? Jeder Mensch spricht seine eigene, individuelle Sprache und ist felsenfest davon überzeugt, dass er selbstverständlich auch verstanden wird. Dabei interpretiert der Empfänger Ihrer Botschaft nicht nur das Gehörte, sondern auch sämtliche nonverbalen Aspekte Ihrer Aussage und verbindet dieses Gemenge aus Verbalem und Nonverbalem mit eigenen Einstellungen und Er- fahrungen. Der so entstehende Verzerrungswin- kel lässt eine abgesendete Botschaft nicht sel- ten ziemlich unverständlich für den Absender ankommen. Nach den Grundsätzen der Rhetorik ist es vollkommen gleichgültig, was der Sender sagt, entscheidend ist, was beim Adressaten an- kommt. Persönliches Unverständnis gründet häu- fig auch auf fehlerhaftes akustisches Verstehen, inkorrekter Ausdrucksweise, Irrtum, Verhören. Haben Sie in sensiblen Gesprächen, bei kom- plexen Sachverhalten schon einmal nachgefragt, was der Empfänger wirklich verstanden hat? Bauvorhaben, Maßnahmen, Planungen und Bau-Ausführungen sind häufig komplex angelegt, verbunden mit für Laien nicht leicht zu verste- henden Fachausdrücken. Auf der Baustelle ist richtiges Verständnis besonders wichtig. Oft muss auf einer Baustelle mit mehreren Personen unterschiedlicher Hierar- chieebenen, die einer Vielzahl von Bauherren, Planern, Gewerken angehören, kommuniziert werden. Dabei auftretende Probleme können den fortlaufenden Bau-Prozess des Projekts behin- dern, stören oder sogar beenden; Missverständ- nisse können außerdem Unfälle oder Gefähr- dungen verursachen. Während allen Phasen des Bauablaufs, beginnend beim Bauleitervertrag, der Gestaltung von Bauverträgen sowie Aus- schreibung und Vergabe, über die Aufgaben vor und während der Baudurchführung bis hin zur Abnahme und Objektübergabe ist Kommunika- tion die Schlüsselfunktion, um das gemeinsame Ziel, ein mangelfreies Bauwerk im planmäßigen Kosten-/Zeitplan, zu erreichen. Für Baubeauftragte erweist sich der Zeitauf- wand für Kommunikation in der Regel mittlerweile als deutlich höher als bei Projektbeginn geplant. In kritischen Phasen weichen die Kommunikati- onsbedürfnisse von Baubeauftragten und Nut- zern deutlich und systematisch voneinander ab. Es kommt zu Missverständnissen und dadurch leicht zu verursachten Krisen. Im schlimmsten Fall verzögert eine schleppende Kommunikation das gesamte Vorhaben oder führt zu vorab nicht kalkulierten Mehrkosten. Doch selbst wenn alles reibungslos verläuft, verbringen Baubeauftrag- te in bestimmten Phasen und nicht selten auch noch nach Abschluss der Bautätigkeit mehr Zeit mit Kommunikationsaufgaben als mit Entwurf, Ausführung oder Bauleitung. Für private Bauherren ist der eigene Haus- bau/Sanierung häufig der erste Kontakt zu Bau- ausführenden und ihrer Arbeit. Viele Regulari- en und Fristen sind für ihn nicht unmittelbar nachvollziehbar, manche Entscheidungen fallen schwer, weil die zur Verfügung stehenden Alter- nativen nicht wirklich klar sind. Die Bautätigkeit und die damit verbundenen Einschränkungen erlebt er häufig als belastend, verbunden mit Phasen von Ratlosigkeit und Verunsicherung. Dazu kommen geschilderte Defizite in Bezug auf Fachwissen und Kompetenzen. Pläne, Zeich- nungen und Dokumente werden anders gelesen und verstanden als vom Fachmann beabsichtigt. Kurzum, die Kommunikation eines Bauplans/ Sanierungskonzeptes/Entwurfs an zukünftige Nutzer ist eine komplexe, zeitaufwändige und potenziell konfliktträchtige Aufgabe. Die Fähigkeit richtig zu kommunizieren ist aber leider nicht vererbbar. Führungskräfte und Verantwortliche stehen nicht maßgeschneidert in den Startlöchern. Kommunikationsstil muss entwickelt werden, er wächst und wandelt sich durch persönlichen Erfolg und Misserfolg, aber auch durch Beobachtung anderer. Grundlegende und leicht zu verändernde Kommunikationstipps: Die Verwendung von Fragetechniken, wie zum Beispiel die einfache Verständnisfrage „Habe ich Sie richtig verstanden, (dass)….“ zur Ver- meidung von Missverständnissen. Kontrolle der schriftlichen Kommunikation, wie Briefe, E-Mails, Textnachricht oder Whats- App-Mitteilungen vor dem Absenden: schlecht formulierte Ausdrücke, Redewendungen, Recht- schreibfehler können beim Empfänger anders ankommen als gewünscht. Verkünden sie schlechte Nachrichten nicht über E-Mail oder Messenger. Führen Sie ein of- fenes, direktes Gespräch, um auch nonverbal kommunizieren und verstehen zu können. Gehen Sie unschönen Gesprächen nicht aus dem Weg. Diese Reaktion führt häufig dazu, dass das Problem größer wird. Eine einfache und alt- bewährte Regel: Je früher, desto besser. Kommunikationskonzepte für Bauprojekte sind bei Bauvorhaben im präventiven Bereich inzwischen erfolgreich eingesetzte Strategien. Diese Konzepte ermöglichen den beteiligten Systemen „Bauherr/Planer/Baubeteiligte“ und „Nutzer“ sich auf die ursprünglichen Anforde- rungen und das gemeinsame Ziel, nämlich den rechtzeitigen und zufriedenstellenden Abschluss der Bautätigkeit, zu konzentrieren. Dabei sind die Kommunikatoren Vermittler, Moderatoren oder Mediatoren und übernehmen vom Bau- schild bis zur gemeinsamen Begehung auf der Baustelle oder im fertigen Projekt die gesamte Kommunikation. Leadership-Seminare bereiten Bauverant- wortlichen und Führungspersönlichkeiten im Berufsalltag auf die kommunikativen Herausfor- derungen vor. Sie bieten Führungskräften und Praktikern mit dem Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung und Neugier nach modernen Wegen Themen, wie „Out of the Box“-Thinking, „High Performance Culture“ oder z. B. „Heißer Stuhl“ Feedbacktechniken. Informationen zu den Themen bei mediation.mh Mediation Es schreibt für Sie: Wirtschaftsmediatorin Univ. of A. Sciences Monika Hebeisen mediation.mh Büro für Wirtschaftsmediation/ADR Mimbach 27 · 92256 Hahnbach Franz-Hartl-Straße 14 · 93053 Regensburg Telefon: (09664) 953297 E-Mail: info@mediation-mh.de Internet: www.mediation-mh.de HBC Profi-Dicht Anschlüsse einfach sicher abdichten • ohne Grundierung auf fast jedem Unterbau • auf nasse Untergründe • bei Minustemperaturen • ohne Isocyanate • frei von Gefahrstoffen • im 7,5 kg Gebinde und als Set-Box HolzapfelBauchemie Tel. 05601 / 93430 info@holzapfel-bauchemie.de holzapfel-bauchemie.de Schützen & Erhalten · Dezember 2017 · Seite 33

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