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Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News Angeregte Diskussion zum workshop „Forschung trifft Praxis“ „Normen sind nicht in Stein gemeißelt“ „Erfolgreich sanieren - normativ oder sachverständig?“, Prof. Axel Rahn brachte es anlässlich des Workshops auf den Punkt. „Haben wir zu viel oder zu wenig Normen, zu viele oder zu wenig Regeln?“ lautete seine Frage, die er vor 20 Magdalena Remde: „Ich habe mich in der Diskussion des Work- shops in vielen Alltagsszenen, die die Diskrepanz zwischen Normen und Ausführung aufzeigt, wieder- gefunden. Und die einhellige und kritische Meinung zum aktuellen Stand der Normen hat mich in meinem beruflichen Tun bestärkt. Es wird offensichtlich viel geredet, aber wenig gesagt und so wenig als möglich Verantwortung über- nommen.“ menlehre auswendig zu können, ist unsinnig. Doch wir sprechen im Studium die Normen an und erläutern anhand von praktischen Beispielen die Grenzen dieser Nor- men, denn die sind nicht in Stein gemeißelt. Ich erkläre den Studie- renden allerdings, wenn sie sich später darüber hinwegsetzen, sollten sie wissen, warum.“ Guido Gerdes von der Remmers Baustoff- technik GmbH gab zu bedenken: Dr.-Ing. Ralf Ruhnau: „Wir brau- chen viele gut ausgebildete Inge- nieure, die auch einmal den Mut haben, dem Bauherrn ein „Nein“ entgegenzusetzen. Die Baukon- junktur boomt, wann, wenn nicht jetzt, können wir uns auch einmal widersetzen?“ Gästen dieser Veranstaltung zur Diskussion stellte. Bereits zum dritten Mal wurde der Workshop der eigentlichen Eröffnung der 28. Hanseatischen Sanierungstage vorgeschaltet. Auf Einladung des Vorstandes fanden sich unter an- derem Hochschul-Professoren, In- genieure, Unternehmensvertreter aus den korrespondierenden Bau- branchen und ebenso Nachwuchs- kräfte zu dieser Gesprächsrunde zusammen. Gerade auch die Frage, welchen Stellenwert Normen wäh- rend des Studiums erhalten soll- ten, stand im Fokus der Diskussion. „Die Inhalte während des Studiums sollten losgelöst sein von den Nor- men. Ich sehe nicht ein, den Stu- dierenden Normen zu erklären.“ Wenngleich Prof. Dr.-Ing. Volker Slowik einräumte, dass dies viel- leicht eine „radikale“ Einstellung sei, verteidigte er: „Ich kenne mich nicht detailliert in den Normen aus, die jungen Menschen werden ganz sicher in ihrer späteren beruflichen Praxis genügend mit den Normen konfrontiert.“ Dem widersprach Prof. Dr. Chris- toph Geyer aus Biel: „Die Nor- Schützen & Erhalten · Dezember 2017 · Seite 56
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