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Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. BuFAS-News Kontrolle von Heißluftanwendungen zur Insektenbekämpfung von Joachim Wießner Durch die Anwendung von Wär- me werden Insektenlarven im Holz abgetötet. Nach dem Ab- kühlen des Holzes sind keine Veränderungen im Holz einge- treten, die einen weiteren Befall verhindern. Häufig werden unter ökologischen Gesichtspunkten keine vorbeugenden Holzschutz- mittel nach der Behandlung auf- gebracht. Treten also nach Jah- ren nach der Behandlung erneut frische Ausfluglöcher auf stellt sich die Frage, ob die Hitzebe- handlung seinerzeit erfolgreich war. Es ist daher sinnvoll, diese Hit- zebehandlung zu begleiten und zu prüfen, ob die Insektenlarven abgetötet wurden. Nachfolgend wird eine Methode beschrieben, die in Gebäuden angewendet werden kann. Wird aber die „Heißluftbehand- lung“ von einem Sachverständi- gen begleitet, sollte oder muss dieser Sachverständige auch mitteilen, wann die Bekämpfung abgeschlossen ist. Er benötigt somit eine verlässliche Beurtei- lungsgrundlage. Wenn Holz durch heiße Luft er- wärmt wird, dringt die Wärme von außen nach innen ein. Je nachdem, wie feucht das Holz ist, wird die Wärme besser oder schlechter im Holz geleitet. Feuchtes Holz leitet die Wärme zwar besser, hat aber den Nachteil, dass das Holz trock- nen muss, um richtig warm zu wer- den. Dazu wird Energie benötigt. Die DIN fordert eine Temperatur von mind. 55 °C bei mind. 1 Stunde im Kern des Holzes. Dabei wird kei- ne Rücksicht auf die zu bekämp- fende Insektenart genommen. Im WTA-Merkblatt 1-1,87 ist eine Ta- belle aufgeführt, die die Mortalität von Insektenlarven bei verschiede- nen Temperaturen zeigt. Daraus ist zu entnehmen, dass die Hausbock- larve besonders resistent gegen Hitze ist, das soll also ausdrücken, dass gerade bei den Hausbock- larven höhere Temperaturen zum Abtöten notwendig sind (eben die- se 55 °C für 1 Stunde). Es gibt verschiedene Systeme, die bereits für die Kontrolle eingesetzt werden. Dazu gehören kleine Mus- terhölzer, sog. Prüfkörper, wie sie für die Holzschutzmittelprüfung eingesetzt werden. Diese Hölzer haben unterschiedliche Abmes- sungen, wobei die klassische Form 5 cm Länge(längs der Faser) 2,5 cm Breite und 1,5 cm Dicke aufweist. Dort ist (über eine Bohrung an der Stirnseite) eine Hausbocklar- ve eingesetzt und diese Öffnung wird mit einem Wattepfropf ver- schlossen. Es ist einleuchtend, dass bei einer Hitzeeinwirkung ein so dünnes Holz wesentlich schneller durchwärmt ist als ein Balken mit dem Querschnitt 20 x 30 cm. Eine andereMethode besteht darin, dass verschiedene Holzabschnitte so zusammengesetzt werden, dass sie einen größeren Balkenquer- schnitt ergeben und hier ist in der Mitte eine Hausbocklarve (in dem oben beschriebenen Prüfkörper) eingesetzt. Das ist sehr aufwändig und in aller Regel sind diese Kör- per so gestaltet, dass sie zwar den Querschnitt eines Balkens, aber nicht die Längenabmessungen ei- nes Balkens wiedergeben. Damit lassen sich schon sehr gute Ergeb- nisse erzielen. Diese Hölzer sind bereits trocken und können somit nicht den Verlauf des Erhitzens im Holz vor Ort nachstellen, was z. B. bei der Bekämpfung der Nagekä- fer wichtig ist. Auch die reine Tem- peraturkontrolle an verschiedenen Punkten in der zu behandelnden Konstruktion (gefordert wird die Kontrolle an den Punkten, die ther- misch ungünstig liegen) bringt bei feuchtem Holz nicht das erwarte- te Ergebnis. Ist das Holz an ande- rer Stelle feucht, dann sind gerade beim schnellen Erhitzen die feuch- ten Stellen noch zu kalt, um die Insektenlarven verlässlich ab- zutöten. Diese Aufnah- me zeigt deut- lich die Verän- derung und den Schrumpfungs- prozess dieser Larve. Grundlagen der Kontrolle Schützen & Erhalten · Dezember 2017 · Seite 58

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