Web_SuE_4_2017_ub

Schützen & Erhalten · Dezember 2017 · Seite 76 Die Ex-Press Berufsinformation des DSV e.V. | Aus dem Verband Jahreshauptversammlung in Prichsenstadt Nachdem unsere letzten Jahreshauptver- sammlungen geprägt waren von Funkti- onalität, also der Ort bestimmt war von Grünauer Tagung oder der Pest-Protect, haben wir diesmal freie Auswahl gehabt und uns für ein niedliches, verschlafenes Städtchen in Unterfranken, nicht weit von Würzburg entschieden: Prichsenstadt. Da wir im Frühjahr in Berlin waren, wollten wir nun den südlichen Mitgliedern eine kurze Anfahrt anbieten. Aber auch die anderen Besucher hatten, bei Fahrt über die A7, diesmal eine zügige Anreise. So blieb vielen Teilnehmern noch genügend Zeit, das gut erhaltene mittelalterliche Stadtbild zu erkunden. Viel Kopfsteinpflaster, Fachwerkhäu- ser, Stadttor und Stadtturm, sowie Überbleib- sel der Stadtbefestigung, prägen das Dorf. Ein Befestigungsturm mit Spitzhelm aus dem 15. Jahrhundert stand direkt neben unserem Ver- sammlungsraum. Eine Tafel klärte auf, dass dieser später zu einem Gefängnis für kleinere Verge- hen umfunktioniert wurde. Etwa das Schwänzen der Schule. An mehreren Stellen im Ort erinnern Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig an die Deutsche Geschichte. Nach der Hektik des Büroalltags fühlt man sich an diesem Ort wie auf einer Zeitreise. Gemütlich am Vorabend Die Erholung begann mit Betreten des Hotels Freihof. Im Foyer stand ein Aaglander, eine Art motorisierte Kutsche mit der Optik der ersten Fahrzeuge von Carl Benz. Das Gebäude selbst war liebevoll modernisiert und hell und freundlich eingerichtet, das Personal aufmerksam. Schön. Konnte losgehen. Kurz ausgepackt, einen Über- blick verschafft und dann freuten wir uns auf den bevorstehenden Abend mit Weinverkostung. Der urige Keller mit Spitzgewölbe war rich- tig gemütlich und zur Freude der temperatursen- siblen Teilnehmer auch angenehm geheizt. Dies ist in solchen alten Bauten ja nicht unbedingt selbstverständlich. Bei einer zünftigen Brotzeit wurden verschiedene Weiß- und Rotweine zur Verkostung angeboten. Na ja, und auch zum reichlichen Genuss. Muss man zugeben. Während der Wein von dem ein oder anderen in unter- schiedlichem Tempo über die Zunge gerollt wur- de, wurde nicht nur Rebe, Lage, Weinberg und Winzer erklärt, sondern auch viel zur subjektiven Geschmacksempfindung erklärt und ausprobiert. Bei wechselnder Beleuchtung und wechselndem Farbspektrum saßen wir mal in blauem und mal bei rotem Licht und probierten unseren Wein. Verblüffend, die Farbgebung beeinflusste unsere Sensorik und den Geschmack des selben Weines. Wieder was gelernt. Jetzt wurde klar, warum man- che Dinge im Urlaub anders schmecken bzw. zu Hause dann nicht mehr als so toll empfunden werden. Rotlicht lag bei den meisten Teilneh- mern übrigens weit vorne. Effektiv in der Versammlung Zusammen mit Gästen, waren dann knapp 60 Personen anwesend, so dass der gebuchte Ta- gungsraum gut gefüllt war. Kurz vorher hatte uns Herr Armin Leyendecker informiert, dass er sein Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt hat. Er nahm dann nicht mehr an der Versammlung teil, so dass Vorstand Thomas Loose die Ver- sammlungsleitung übernahm und die Mitglieder begrüßte. Es standen keine besonderen Punkte auf der Tagesordnung, was für eine konzentrierte und knackige Versammlung sorgte. Der Jahresabschluss wurde vom Geschäfts- führer sehr detailliert erläutert. Auffällige Po- sitionen gab es nicht. Lediglich Einzelpersonen wollten zu einigen Positionen weitere Informati- onen. Die Kassenprüfer empfahlen, den Vorstand zu entlasten was ohne Nein-Stimmen erfolgte. Im Haushaltsplan wurde weiteres Teilzeitperso- nal für die Geschäftsstelle vorgesehen und Herr Beckmann brachte zum Ausdruck, dass er seine Tage, die er für den DSV e.V tätig ist, reduzie- ren wird. Die freiwerdenden Arbeiten sollen von den kostengünstigeren Bürokräften übernommen werden. In dem Zusammenhang wurde auch mit- geteilt, dass Fr. Meyer das Büro verlassen hat und bereits ein Ersatz gesucht wird. Tätigkeiten in diesem Jahr Dieses Jahr wurde intensiv Pressearbeit gemacht und der Verband in vielen Online- und Printme- dien erwähnt. Das generelle Interesse dreht sich um Bettwanzen und Ratten und um saisonale Schädlinge. Die Nachfrage und der Wunsch an Informationen zu Bettwanzen war etwas rück- läufig. Neu war die Nachfrage von spezialisierten Branchenmagazinen, wie etwa „Catering Inside“. Zusammen mit dem VFÖS ist es in diesem Jahr endlich gelungen, die Formulierung „alle vier Wochen“ auf „monatlich“ für die Anwen- dung von antikoagulanten Rodentiziden zu än- dern. Wobei die Grundlage zunächst in den SPC der Zulassungsunterlagen aktualisiert wurde und damit verbindlich ist. Eine Übertragung und An- passung der GfA steht noch aus. Weitere Gremienarbeit erfolgte im Ausschuss zur GefStoffV, wo mit unterschiedlichen Behör- denvertretern (BAuA, BfR, BMAS etc.) daran ge- arbeitet wird festzulegen, für wen die inzwischen für STOT eingestuften Produkte erforderliche Sachkunde gilt. Der wesentliche Streitpunkt ist dabei, ob Inhaber der Pflanzenschutzsachkun- de in diesem Punkt nach GefStoffV anerkannt werden oder nicht. Da dies eine Hintertür für Der Zentrale Platz am Rathaus ist der noch immer mittelalterlich geprägte Karlsplatz, von Berthold Werner Von der Landstraße aus, sieht man zuerst das beeindruckende Westtor, von Rainer Lippert

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg3NzQ=