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Schützen & Erhalten · Dezember 2018 · Seite 91 Die Ex-Press Berufsinformation des DSV e.V. | Wissenswertes beeindruckend. Als konzeptioneller An- satz scheint es sinnvoll, in Flugbereichen um Bienenstöcke und Obstanbaugebiete für V. velutina freie oder zumindest arme Gebiete zu sorgen. Das scheint machbar und unter einer Aufwand-Nutzen Betrach- tung am vielversprechendsten. Telemetrie hilft beim Aufspüren der Nester Eine interessante Methode Hornissennes- ter schnell und zuverlässig aufzuspüren, hat nun eine Forschergruppe aus franzö- sischen und britischen Wissenschaftlern vorgestellt. Die Bekämpfung zielt darauf ab, Nester so früh im Jahr zu entdecken und zu zerstören, bevor der Jagddruck auf die Insektenwelt durch einige tausend Arbeiterinnen zu groß wird. Nun kann man einzelne Hornissen oft bei der Jagd beobachten und insbesondere an den Bienenstöcken antreffen, aber diese Tie- re dann nach erfolgreicher Jagd bis zum Nest zurückzuverfolgen, ist schwierig bis unmöglich. Zumal die Nester in der Re- gel gut versteckt, hoch in Bäumen, ange- bracht sind. Doch inzwischen haben die Forscher 0,28g leichte Minisender entwi- ckelt, mit denen sich die markierten Tie- re über mehr als einen Kilometer zurück zum Nest haben verfolgen lassen. Hornissen konnten bis zu 80 % ihres eigenen Körpergewichtes tragen und erfolgreich zurück zum Nest fliegen. Die Minisender mit der Antenne wurden am Mittelsegment per Faden festgebunden, so dass die Tiere noch krabbeln und flie- gen konnten. Zur besseren Erkennung wurden die Hornissen auf dem Rücken mit Nummernschildchen gekennzeichnet. Zuverlässiges und schnelles finden der Nester Hatte es mit den bisherigen Methoden oft mehrere Tage gedauert, die gut ver- steckten Nester zu finden, wurden mit der neuen Methode Nester im Schnitt innerhalb von vier Stunden gefunden. Ein deutlicher Fortschritt um effektiv in einem bearbeiteten Gebiet die meisten, wenn nicht alle Hornissennester zu fin- den. Der Ansatz der Forscher ist nun, die Methode mit handelsüblichen Bausteinen so zu standardisieren, dass diese Methode auch von Laien angewandt werden kann. Dadurch soll die Zahl der Helfer substan- tiell multipliziert werden. Also, man fängt etwa an Bienenstö- cken die Arbeiterinnen in Lebendfallen und befestigt (mit ruhiger Hand) die Mi- nisender. Klingt vermutlich einfacher, als es ist. Aber für persönliche Berichte ist sicherlich noch etwas Platz im Schmidt Sting Pain Index (wir berichteten in der letzten Ausgabe der ExPress). Dann wer- den die markierten Tiere per Telemetrie zum Nest verfolgt. Steht man dann vor dem Nest in einer Baumkrone, ist der Rest für uns reine Routine. Sollte es zumindest sein. Hebegeräte werden letztendlich zu einer noch festeren Größe der Bekämp- fung. Wir werden sehr aufmerksam ver- folgen, wer die Quarantänemaßnahme finanziert und inwieweit unsere Branche von einem potentiellen Geldtopf etwas abbekommen kann. 1 Asiatische Hornisse attackiert eine Honigbiene am Stock. Bildrechte: Danel Solabarrieta 2 Asiatische Hornisse mit Sender Bildrechte: Peter Kennedy 3 Die einheimische Hornisse zum Vergleich. Bildrechte: Beckmann 4 Nest von V. velutina in einer Baumkrone Bildrechte: Peter Kennedy 3 4
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