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Schützen & Erhalten · Dezember 2019 · Seite 47 AUSBILDUNGI Interview mit der ersten Meisterin im Holz- und Bautenschutzgewerbe, Svenja Reichert: „Ich wurde von Beginn an von meinen tollen Kollegen unterstützt“ S venja Reichert ist 27 Jahre alt, hat nach der Schule eine Ausbildung zur Holz- und Bautenschützerin absolviert und in diesem Jahr die Meisterausbil- dung im 3. Meisterlehrgang Holz- und Bautenschutz abgeschlossen. Svenja, wie kommt man als junges Mädchen auf die Idee Holz- und Bauten- schützerin zu lernen? Das kam durch Zufall. Ich wusste, dass ich gern etwas Handwerkliches lernen möch- te. Ich habe mich bei einigen Betrieben in den unterschiedlichsten Berufen, Maler, Maurer und Co., beworben. Dies führte allerdings nicht zum Erfolg. So begann ich erst einmal eine schulische Ausbildung als Informations- und Kommunikations- technikerin. Das war aber überhaupt nichts für mich und so entschloss ich mich, im darauffolgendem Jahr wieder mein Glück im Handwerk zu versuchen. Zufällig fand ich dann ein Stellenangebot beim Jobcenter im Bereich Holz- und Bautenschutz. Die Berufsbezeichnung war mir neu, als ich mich über das Aufgabengebiet informierte, war ich sehr angetan. Ich habe mich beworben und wurde für ein Praktikum angestellt. Ich war begeistert von der Vielfältigkeit und diese Begeisterung habe ich bis heute noch. In der Märzausgabe 2013 berichtete S&E: „Svenja Reichert (Barckmann Sa- nierungstechnik Flensburg) schloss am 29.01.2013 ihre verkürzte Ausbildung zur Holz- und Bautenschützerin Schwerpunkt Bautenschutz mit der Note „Sehr Gut“ ab. Im praktischen Teil der Abschlussprüfung erreichte sie die maximale Punktzahl (100 Pkt.).“ Was begeistert Sie an der Praxis auf der Baustelle? Hauptsächlich die Vielseitigkeit. Es gibt die unterschiedlichsten Ursachen für Schäden und viele Möglichkeiten, diese zu beheben. Man ist an den unterschied- lichsten Orten unterwegs und am Ende des Tages freut man sich immer über die geschafften Ergebnisse. Welche Voraussetzungen muss man als Frau für eine Ausbildung im Holz- und Bautenschutz mitbringen? Man sollte nicht zögern, auch anzupacken. Der Beruf ist körperlich belastend und vor allem mit Dreck und Staub verbunden. Teamfähigkeit, Interesse und Mitdenken sind ebenfalls wichtige Voraussetzungen. Allerdings glaube ich persönlich, dass dies Voraussetzungen sind, die völlig unabhängig vom Geschlecht sind. Wie fühlt man sich als Frau in diesem männerdominierten Beruf? Na klar, man macht sich anfangs die ein oder anderen Gedanken. Ich habe das Glück, dass ich tolle Kollegen habe, die mich gerade zu Beginn gut unterstützt und sehr zuvorkommend aufgenommen haben. Trotzdem bleibt immer das Gefühl, sich beweisen zu müssen. Komische Blicke Foto: B+B Bauen im Bestand / M. Henke Stolz zeigte sich der Vorstand, dass mit Svenja Reichert der Holz- und Bautenschutz nun endlich auch eine Meisterin in seinen Reihen hat. Neben der jungen Meisterin v.l.n.r. Frank Gerst, Gero Hebeisen und Heiko Teutenberg
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