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Schützen & Erhalten · Dezember 2019 · Seite 85 DIE EX-PRESS Berufsinformation des DSV e.V. | Branchenthema und Dortmund mit dem selben Ablauf. Es fahren Essener Fahrzeuge vor, es gibt immer eine überzogene Rechnung auf identischen Vordrucken ohne Firmierung. Die Täter wollen immer sofort kassieren und sind fachlich völlig ahnungslos. Es geht weiter wie bisher Nun, zwei Monate später schauen wir noch mal ins Internet. Leider ist die betrügerische Webseite immer noch im Netz. Dies obwohl RTL das Filmmaterial unmittelbar nach dem Dreh der Staatsanwaltschaft übergeben hat. Kammerjäger Roth kommt direkt nach den bezahlten Werbeeinträgen als erster Google-Eintrag. Gefolgt von der schwarzen Liste, die vor Kammerjäger Roth warnt. Bei der Stichwortsuche „seriös“ und „Schädlingsbekämpfer“ kommt die aufklärende Seite des DSV e. V. an erster Stelle. Sofern die Leute recherchieren, werden sie nun immerhin gewarnt. Aber der Mehrheit der Kunden die einen Schädlingsbekämpfer suchen, fehlt es an Kultur und Umgang mit dem Internet. Sie tappen noch immer in die Handwerkerfalle. Inzwischen haben wir erfahren, dass zwei der drei Täter schon mehrfach wegen Betrug verurteilt wurden. Einer allein 13 mal in den letzten 12 Monaten. Dabei wurden den Kunden billigste Köderboxen zu 199,– Euro/Stück abgerechnet (Bilder 6 + 7). Manchmal ist das Impressum frei erfunden. Wie etwa bei X-Attack in Essen. An der angegebenen Adresse steht ein heruntergekommenes Mehrfamilienmiets- haus (Bild 8). Kein Klingelschild stimmt mit den im Impressum angegebenen Personen überein oder führt den Namen der Firma. Wir sind enttäuscht, dass die Home- page von Roth unter dem selben Namen immer noch online ist. Entweder heißt das, dass die Staatsanwaltschaft immer noch ermittelt oder kein ausreichendes öffentliches Interesse erkennt. Dabei geht es neben dem Betrug an einzelnen Bür- gern um einen geschätzten Steuerschaden von etwa 40 Mio Euro jährlich. Schwer zu verstehen, dass da im Finanzministerium nicht mal jemand Schaum vor dem Mund bekommt. Wir werden zur Wahrung von Brancheninteressen als Nebenkläger auftreten. Wer den Beitrag von RTL-Extra noch nicht gesehen hat, findet ihn auf unserer Homepage eingebun- den oder scannt den QR-Code. RTL Extra Reportage Wir sind es doch – Rodentizide im Abwasser E ine neue Veröffentlichung vom September 2019 über Studien zur Belastung von Fischen mit Rodentizi- den, verdichtet die Annahme, dass die Stoffe über das Abwasser in die Fische gelangen. Waren wir bei einem Vortrag von Frau Dr. Regnery von der Bun- desanstalt für Gewässerkunde (BAfG) im Frühjahr diesen Jahres noch sehr skeptisch, ob wirklich die Rodentizide die im Kanal eingesetzt werden für die Kontamination verschiedener Fischspe- cies in Deutschen Flüssen verantwortlich sind, so sind nun verschiedene Lücken bei der Suche der Eintragsquellen ge- schlossen worden. Zugegeben, die ge- ringe Probennahme an Einzelstandorten macht statistisch nicht glücklich. Aber wenn bei nahezu jeder zweiten Probe kontaminierte Fische gefunden werden, spricht das dann doch irgendwo dafür, dass die Ausbringung von Rodentiziden im Kanal überarbeitet werden muss. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die zweite Generation antiko- Ein Bioakkumulationskarpfen (Bild: Stefan Keller).

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