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Schützen & Erhalten · Dezember 2019 · Seite 88 IDIE EX-PRESSI Berufsinformation des DSV e.V. | Branchenthema Aufwand, den wir uns bezahlen lassen. Gewinner ist die Umwelt, weil allein dadurch schon Rodentizid verringert und nur gezielt eingesetzt wird. Ein Ansatz, den jeder Kollege grundsätzlich verfolgen sollte. Nicht nur, wenn man „Öko“auf dem Briefpapier stehen hat. Das eine ist Marketing, das andere Verantwortung. Ebenfalls Klarheit herrscht im ANKER über die unter Kollegen und Kommunen diskutierte Möglichkeit des kurzfristigen Abräumens vor Starkregenereignissen. Dies ist lediglich ein Lippenbekenntnis um den Anforderung in der Gebrauchs- anweisung „darf nicht mit Wasser in Kontakt kommen“ ohne weiteren Aufwand nachzukommen. Funktioniert aber in der Praxis nicht. Ebenso wurde ein ungeschütztes Einhängen von Ködern im Schacht, oberhalb der Hochwasserline als unsicher abgelehnt. Die Hochwasserlinie ist im Prinzip das Straßenniveau. Damit wären ungeschützte Köder außerhalb des Schachtes anzubringen. Schutzbox irgendwie Zwischen den Fraktionen ist das Thema „Schutzbox“ für die Anwendung von ARs umstritten. Als Verband werden wir keine Monopole wie etwa eine be- stimmte Schutzbox oder eine bestimmte technische Lösung wie mechanische Tötungsfallen usw. unterstützen. Die Forderung der Zulassung erfordert aber bei ARs einen irgendwie gearteten Schutz vor Wasser. Das traditionelle Einhängen am Draht funktioniert nicht. Selbst wenn ein ungeschützt ausgebrachter Köder während seiner Verweildauer im Kanal trocken bleibt, besteht die Gefahr des Zerlegens durch die Zieltiere und dadurch ein Eintrag und Verteilen von Rodentiziden im Abwasser. Somit gibt es derzeit nur wenige begeisternde Lösungen, Rodentizide im Kanal regelkonform auszubringen. Den Schädlingsbekämpfern könnte es noch am ehesten egal sein, da wir Kosten weitergeben. Opposition bildet sich verständlicher Weise von den Auftraggebern der Kommunen. In diese Diskussion hat sich dann das UBA zu Wort gemeldet, dass man „Work-Arounds“ etwa wie sie bei der Dauerbeköderung immer stärker festzustellen ist, nicht akzeptiert werden. Wenn die Branche nicht einen funkti- onierenden Kompromiss im Sinne der Umwelt findet, wird man bei der nächsten Rezertifizierung (2024) dann eben einen Schutz in die Gebrauchsanweisung schreiben. Der Leitfaden bietet die Chance, branchenverträglich den Stand der Technik zu definieren und Standards auf freiwilliger Basis zu etablieren. Dann hätten Auftraggeber und Auftragnehmer Zeit sich anzupassen, bevor „über Nacht“ eine neue rechtliche Regelung gilt. Bei der letzten Sitzung ist der ANKER aber einer Lösung dieser Problemstellung näher gekommen. Festlegung der Sachkunden Die notwendigen Qualifikationen sowohl zum Töten von Wirbeltieren, zur Anwen- dung von SGARs und zum Einstieg in den Kanal werden im Leitfaden erklärt. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Sachkundezeugnisse einen Verweis auf den Zulassungsbescheid der Anerken- nungsbehörde beinhalten müssen. Zu viele sich berufen fühlende Personen bilden eine Sachkunde aus, ohne dass ihr Lehrgangsformat, die Inhalte, Qualität und Qualifikation jemals von einer Behörde geprüft und für gut befunden wurden. Neben einem Anhang mit Mus- tervorgehensweisen und Checklisten, wird dem Arbeitsschutz ein eigenes Kapitel eingeräumt. Der Einstieg in den Kanal wird definiert. Für Arbeiten die lediglich von oben bei gezogenem Deckel ausgeführt werden, wurde der „komplette“ Arbeitsschutz von manchen Teilnehmern als überzogen empfunden. Im weiteren Verlauf verdichtete sich jedoch mehrheitlich die Meinung, dass man eben nicht mal „eben so“ einen Deckel ziehen dürfe. Deshalb wird eine Auflistung von den wichtigsten und wesentlichen Sicherheitsanforderungen, insbesondere unter dem Blickwinkel, dass sie Fremdgewerken oft unbekannt sind, im Leitfaden erfolgen. Auch ein Minimum an vorzuhaltenden Geräten, Ausrüstung und PSA sollte als Handlungshilfe oder ggf. in Form einer Checkliste aufgeführt werden. Mit dem deutlichen Hinweis, dass diese Aufzählungen nicht vollständig, sondern Minimalforderungen sind. Zeitlich liegen wir im Plan Der Arbeitskreis trifft sich in diesem Jahr nicht mehr. Zuerst werden die Kollegen aus der Schädlingsbekämpfung die Kernstücke zur Prophylaxe, Strategie und Vorgehensweise (Wahlmöglichkeiten) aus- arbeiten. Dies erfolgt vor den Feiertagen fernmündlich. Die Ergebnisse werden dann mit allen anderen Beiträgen in einen stringenten Fließtext eingearbeitet. Das Ergebnis wird dem gesamten AK zur Durchsicht vorgelegt und um Änderun- gen/Verbesserungsvorschläge gebeten. Erst danach wird es ein neues Live-Treffen zur gemeinsamen Abstimmung geben. Nicht immer liegt die Hochwassermarke innerhalb des Kanals (Bild: Pete Linforth).

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