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Schützen & Erhalten · Dezember 2020 · Seite 12 FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ Eindringendes Niederschlagswasser kann zwar zwischen den Belagsbohlen durchdringen, darf jedoch auf keinen Fall auf den Brückenträger gelangen. Dies verhindern beispielsweise Bitumenbah- nen oder Blechkonstruktionen. Bereits beim Neubau der Brücke 2004 hat man auf dieses wichtige Detail verzichtet (Bild 18). Die Summe der Nachlässigkeiten führten bei der Eichenbrücke nach 15 Jahren Standzeit zu dem Ergebnis, welches auf dem Bild 19 dokumentiert ist. Im Sommer dieses Jahres konnten sich die Parkbesucher über eine neue Brücke freuen. Aus bautechnischer Sicht gibt es positive Veränderungen am Handlauf und am Brückenwiderlager. An den Schwachstellen der Geländer- knotenpunkte sowie dem Auflager der Belagsbohlen auf dem Brückenträger hat sich leider nichts geändert (Bilder 20 und 21). Wir alle dürfen jetzt gespannt sein, wie lange die neue Brücke hält, zumal anstelle der früheren Eiche nun Nadelholz zum Einsatz kam. Resümee: Längst nicht alle Holz- baukonstrukteure verstehen es, durch kleine Nachlässigkeiten die Lebenszeit von hölzernen Brücken drastisch zu reduzieren. Die meisten beherrschen ihr Handwerk und es gibt auch zahlreiche positive Beispiele der alten und jüngeren Brückenbaukunst. Die vorgestellten Beispiele sollen lediglich eine Warnung an Bauherren und Auftraggeber sein, das Know-how der Baubeteiligten genauer zu hinterfragen. Zudem sollte es sich Bild 16: Erste Reparaturmaßnahmen am Widerlager 12 Jahre nach der Fertigstellung Bild 17: Braunfäuleschäden am Knotenpunkt zwischen Geländer- pfosten und Geländerstrebe Bild 18: Infolge fehlender Zwischen- lage gelang Wasser direkt an den Brü- ckenträger Bild 19: Abriss der Brücke im Januar 2019

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