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Schützen & Erhalten · Dezember 2020 · Seite 23 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ Rahmen der „Meisterhaft-Kampagne“ der Bauverbände Westfalen ausgezeich- net. Damit grenzte sie sich deutlich von ihren Mitbewerbern ab. Derartig mit Sie- gel ausgerüstet ist auch die Corona-Krise keine wirtschaftliche Krise für die Firma. „Natürlich gab es Engpässe, zum Beispiel beim Material oder bei der Verteilung der Mitarbeiter, um den Vorgaben zu genügen, doch wir haben das gut ge- meistert. Es gab keinen Arbeitsausfall. Nicht ein einziger Kunde, weder privat noch gewerblich, hat einen Auftrag bei uns zurückgenommen oder auf später verschoben.“ Thomas und Nicole arbeiten in erster Linie heimatnah, in der Heimatstadt Bo- cholt und im Umkreis von 30 Kilometern. „Wir fahren aber auch ins Ruhrgebiet, wenn sich das auftragstechnisch lohnt. Zuletzt waren wir in einer großen Bank in Essen, die einen sehr alten und reno- vierungsbedürftigen Keller saniert haben musste. Auch im Staatsarchiv in Düssel- dorf ist der Keller dank uns jetzt wieder topfit!“, freut sich Nicole. Sogar ein deutscher Graf möchte seinen privaten Keller von der Firma TR sanieren lassen. „Doch leider steht das Haus in Brüssel und dort darf zurzeit nicht gearbeitet werden. Aber wir üben uns in Geduld. Der Keller ist über hundert Jahre alt, da kommt es auf ein weiteres nicht an…“, fügt Thomas lächelnd hinzu. Belgien ist nicht das einzige Ausland, in dem Thomas bereits gearbeitet hat. Er war u.a. in den Niederlanden, in Frankreich und in der Schweiz für einen Mitarbeiter der UN tätig. „Da sitzen wir mit unserem Kunden im Genf in der Altstadt in einem Café, als ein dunkel- häutiger Mann zu uns rüberkommt, freundlich grüßt, und kurz mit unserem Kunden spricht. Ich denke mir so: Hm, den kenne ich doch?“ Nicole platzt fast vor Lachen. „Klar, sagt unser Kunde. Das war Kofi Annan (Generalsekretär der United Nations 1997–2006, Anm. d. Red.) – mein Chef, der ist aber jetzt in Rente.“ Das war ein Erlebnis, das beide so schnell nicht vergessen werden. Tho- mas war auch schon mehrere Wochen in Norwegen tätig. „Da kamen die Hurtig- Routen-Schiffe vorbei, auf denen meine Eltern und meine Schwester gerade unterwegs waren. Ich bin zugestiegen und für einen Tag mitgefahren, sehr zur Überraschung meiner Eltern!“, erzählt er strahlend. Die beiden haben schon einiges gemeinsam erlebt in den vergangenen 15 Jahren, man merkt es ihnen beim gestikulierenden Erzählen an. Ich merke aber auch, wie sehr die beiden ein Team sind. Als Thomas 2015 nach einem schweren Unfall fast ein Jahr lang ausfiel, übernahm Nicole die Verantwortung und hielt die Firma über Wasser. „Thomas hat mich unterstützt, so gut er konnte, doch er war bei Weitem nicht so belastbar wie sonst. Es war gut, dass ich mich fortgebildet hatte und dass wir uns auf unsere Mitarbeiter verlassen konnten. Sonst wäre das unser Untergang gewe- sen. Trotzdem war das Jahr betriebswirt- schaftlich eine kleine Katastrophe.“ Doch auch diese Belastung stemmten die beiden gemeinsam und kämpften sich wieder hoch. Heute blicken sie entspannter auf die vergangenen Jahre zurück. „Wir haben viele Erfahrungen gesammelt“, sagt Thomas. „Nicht alle waren gut, aber alle haben uns stärker gemacht und vorwärtsgebracht. Wir haben Fehler gemacht, doch die haben uns für die Zukunft wichtige Dinge gelehrt. Wir funktionieren super als Team, indem wir uns ergänzen. Jeder hat seine Kernkompetenzen, doch glänzen können wir nur gemeinsam. Die Kunden freuen sich über kompetente Beratung in einem Ortstermin, doch sie freuen sich genauso über fachlich qualifizierte Mitarbeiter bei der Terminvereinbarung oder beim ersten telefonischen Kontakt mit dem Büro. Deshalb arbeiten wir ständig weiter dran, unser Knowhow zu erweitern, auf dem Laufenden zu bleiben und bei all unseren Tätigkeiten nie den Service und die Freundlichkeit gegenüber den Kunden aus den Augen zu verlieren, weder auf der Baustelle noch im Büro.“ Dabei arbeitet Nicole längst nicht mehr nur im Büro. „Seit einem Jahr habe ich einen eigenen Firmenwagen – vollständig ausgerüstet mit Werkzeug!“, lacht sie. Wer verstehen will, wie Hand- werk funktioniert und warum manche Dinge so lange dauern, wie sie dauern, der muss sie selber machen – das hat sie begriffen, seitdem sie selbst auf Baustellen unterwegs ist. „Sie hat schon immer draußen mit angepackt“ , berich- tet Thomas stolz. Beim Bau des eigenen Hauses, bei kleineren Projekten, beim ersten Mietobjekt, was die beiden sich 2008 als Altersvorsorge zulegten oder wenn Handlanger fehlten. „Ich liebe Ma- lerarbeiten“, grinst Nicole. „Zum Beispiel streiche ich unsere Silikatplatten, wenn wir sie im Rahmen einer Wärmebrü- ckenminimierung eingebaut haben. Ich ziehe aber auch Anzug und Vollmaske an und springe in die Schimmelpilzscha- densanierung, mache Feinreinigungen, Staubschutzwand bei Schimmelsanierungsarbeiten
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