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Schützen & Erhalten · Dezember 2020 · Seite 28 FACHBEREICHE I SACHVERSTÄNDIGE (Mikrowelle) anzuzeigen. Die Ergebnisse für eine 12 m lange Wand bis in eine Höhe von 1 m im Rasterabstand von etwa 25 cm sind in Abb. 5 grafisch dar- gestellt. Mehrere raumseitige Referenz- messungen an der außenluftberührten Außenwand ergaben raumklimabedingte Ausgleichsfeuchten unter 2 M.-% für den Oberflächenmesskopf R2 und ca. 5 M.-% für die Volumenmessköpfe D bzw. P. Zunehmende Feuchtegehalte unter der Ausgleichsfeuchte von 5 M.-% wurden in Abb. 5 von weiß über grau und grün bis gelb gekennzeichnet. Beim Studium der Abb. 5 fiel auf, dass in den untersten Ziegelreihen die Feuch- tegehalte mit zunehmender Bauteiltiefe recht hohe Messwerte aufwiesen (von gelb über orange und rot in dunkelblau übergehend). Für jede der 26 Achsen A bis Z (Abb. 5 v.l.n.r.) konnte nun ein zweidimensiona- les Simulationsmodell erstellt werden. Wählt man z.B. die Achse Y (Abb. 6), ist erkennbar, wie in diesem Bereich in drei- dimensionaler Verteilung der Feuchtege- halt von der Raumseite zum Wandkern zunimmt. Sind in einzelnen bzw. benach- barten Achsen in allen drei Schichten hohe Feuchtegehalte erkennbar, lassen sich hier ehemalige Leckstellen in der erdseitigen Vertikalabdichtung lokali- sieren. Durch die Schwerkraft, kapillare Saug- und Weiterverteilungsvorgänge konnte es bis in den Wandkern und die raumseitige Oberfläche gelangen. Überführung in ein instationäres Simulationsmodell Die Planungsvorgabe (Abb. 2) wurde nun in die Geometrie des Simulations- modells überführt. Dabei wurde die Auf- gabenstellung berücksichtigt, dass die Horizontalabdichtung an der Außenseite und im Wandkern Leckstellen aufweisen könnte und ein raumseits nachgerüsteter Egalisierungs- oder Innenputz ohnehin eine Feuchtebrücke darstellt (Abb. 7). Die Geometrie des Simulationsmo- dells musste so entworfen werden, dass einzelnen Wandbereichen unterschied- liche Wassergehalte mit zunehmender Wanddicke zugeordnet werden können, wie sie in der Rasterfeuchtemessung an der jeweils betrachteten Achse gemessen wurden. Für die Achse Y ist beispiel- haft die Feuchteverteilung zu Beginn der Simulation in Abb. 8 dargestellt. Die Anfangswassergehalte wurden mit den Messwerten des Ortstermins vom 28.03.2013 eingegeben. Es wurde ferner unterstellt, dass der restliche Wandquer- schnitt bis zur Außenseite steigende Wassergehalte besitzt, die über den Feuchtegehalt des Wandkerns (11 bis 25 cm Tiefe) hinausgehen. Zwar erfasste das Mikrowellen- Feuchtemessgerät von der raumseitigen Wandoberfläche stets Feuchtegehalte in der messkopfspezifischen Wechsel- wirkungstiefe und -volumen. In der Simulation können dennoch einzelnen Bereichen die Messergebnisse in Höhe und Dicke der Wand zugeordnet werden. Simulationsergebnisse Die Simulationsergebnisse in ihrer zeitli- chen Fortentwicklung bilden thermische und hygrische Zustandsänderungen in den Bauteilen ab, die visuell nicht sichtbar und von verbreitet baustel- lentypischen Feuchte-Indikatoren und Feuchte-Messinstrumenten nicht ange- zeigt werden. Durch die jahres- und tageszeitlich schwankenden Klimarandbedingungen (Außenluft, Erdreich, Raumluft) an den Abb. 6: Feuchteverteilung an Achse Y Abb. 7: Modellgeometrie der Simulation nach Abb. 2 mit Feuchtebrücken Abb. 8: Anfangs- wassergehalte an Achse Y zum Berech- nungsbeginn

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