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Schützen & Erhalten · Dezember 2020 · Seite 31 FACHBEREICHE I SACHVERSTÄNDIGE Präzisionsbegasung gegen holzzerstörende Insekten Schonende Behandlung von Objekten www.groli.de info@groli.de 0351 - 454 15 48 0 Nach einer Zeitdauer von 3 Wochen, wäre die Kelleraußenwand im Schnitt Y von der Innenoberfläche bis fast in den Wandkern auf eine Porenluftfeuchte heruntergetrocknet, die sich bei einer relativen Raumluftfeuchte von etwa 70 % einstellen würde. Das spätere Nutzungsklima (max. 60% r.F.) wird zur weiteren Austrocknung führen. Auf eine bildliche Darstellung wird hier verzichtet. Ob mit oder ohne Technische Trock- nung: Der „Trocknungserfolg“ ist immer daran zu messen, dass an den Stellen verbliebener „Restfeuchte“, diese nicht zu Mängeln oder Schäden aufgrund der Überschreitung anderer hygrothermi- scher Grenzkriterien führen kann. Zusammenfassung Im Rahmen einer Rasterfeuchtemessung an einer erdberührten Außenwand aus Sichtmauerwerk sowie lokaler Vergleichs- messungen an verputzten Außenwänden wurde (lokal unterschiedlich verteilt) hohe Baufeuchte bis in den Wandkern hinein festgestellt. An den Messpunkten wurden mit zunehmender Wechsel- wirkungstiefe durch die Messköpfe steigende Wassergehalte angezeigt. Die Ursache der hygrischen Aufladung im unteren Außenwandbereich liegt im Einfluss der Bodenfeuchte aus dem Gründungsbereich sowie der seitlich vom Erdreich eingedrungenen Feuchte. Mit einem instationären PC-Pro- gramm zur hygrothermischen Simulation wurde an einem repräsentativen Schnitt der Kelleraußenwand das hygrother- mische Verhalten unter realitätsnahen Klimarandbedingungen untersucht. Es bestand das Risiko, dass die historische Horizontalabdichtung nicht feststellbare Leckstellen im Wandquer- schnitt besitzen konnte. Aufgrund von objektiv nicht zu vermeidenden Feuchtebrücken beim Egalisierungsputz für den fachgerechten Anschluss der Flächenabdichtung von der Bodenplatte an den Wandinnenseiten konnte auf eine zusätzliche Horizontalabdichtung nicht verzichtet werden. Die hygrothermische Simulation hat das Risiko aufgezeigt. In einer weiteren Simulation wurde das natürliche Austrocknungsverhalten nach erfolgreicher und fachgerechter Ertüchtigung der Horizontalabdichtung untersucht. Dabei wurde offensichtlich, dass im gewählten Referenzschnitt Y der Wand nach einem Jahr an der äußeren Wandoberfläche hinter der Ver- tikalabdichtung eine Restfeuchte in den Baustoffporen verblieben ist, welche der Ausgleichsfeuchte unter einer relativen Luftfeuchte von 80 bis 90 % entspricht. Erfahrungsgemäß können durch die natürliche Austrocknung Salzausblühun- gen an den Ziegeloberflächen und Fugen des Sichtmauerwerks in den kommenden Monaten sowie eine mikrobielle Wachs- tumsgefahr auftreten. Sollten diese Erscheinungen unterbunden werden, müsste eine technische Trocknung der Kellerräume erwogen werden. In einer weiteren Simulation wurde gezeigt, dass eine fachgerechte Kondensationstrock- nung die Austrocknung der Wand auf vergleichbare Werte schon innerhalb von 3 bis 6 Wochen erreichen kann.
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