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Schützen & Erhalten · Dezember 2020 · Seite 33 FACHBEREICHE I SCHIMMELPILZE Bleibt der Lichtreiz aus, so „wartet“ das Myzel noch einige Tage und startet dann die sexuelle Fortpflanzung. Dann bilden sich feste kompakte Fruchtkörper, die später platzen, um die größeren Asco- sporen freizusetzen. Warum kann der Pilz derart differenzieren? Weil gut flugfähige Sporen im Erdreich keinen Sinn machen. Denn A. nidulans ist in erster Linie ein Bodenpilz. Unter der Erde bedarf es be- sonders robuster Fortpflanzungsstadien, die Bioturbation und Fraßdruck stand- halten. Die asexuelle Sporenproduktion setzt aber ein, sobald die Hyphen an die Oberfläche gelangen und der Lichtreiz wahrgenommen wird. (1) Aber nicht nur die Sporenbildung, sondern auch die Bildung von Myko- toxinen wird durch Licht stimuliert. Ein Beispiel hierfür ist der Schimmelpilz Alternaria alternata . Neben seinem Auftreten in Innenräumen ist dieser Pilz vor allem als Lebensmittelvernichter ge- fürchtet, wobei mehr als 60 verschiedene Sekundärmetabolite produziert werden können, darunter viele Mykotoxine. Wenn man sich hierzu die Forschungs- arbeiten anschaut, könnte man glauben, dass A. alternata nicht multitaskfähig ist. Es zeigte sich nämlich, dass der Schimmelpilz entweder Sporen oder Mykotoxine bildet, aber nicht beides gleichzeitig. Denn hier hat die Stimula- tion mit Licht eine gegenteilige Wirkung auf diese Lebensäußerungen des Pilzes. Unter konstanter Lichteinstrahlung kann eine deutliche Herabsetzung der Sporenbildung festgestellt werden. Prüft man dabei die Toxinproduktion, wird das Mykotoxin Alteriol doppelt bis dreifach erhöht freigesetzt. Um ein weiteres Mykotoxin Altertoxin bilden zu können, ist Licht sogar zwingend benötigt. Dabei ist Licht nicht gleich Licht. Anders als A. nidulans reagiert A. alternata nicht auf rotes Licht, sondern wird nur durch die blauen Anteile des Lichts stimuliert. (2) Durchaus erheiternde Forschungs- ergebnisse zum Thema Licht kommen aus der Getränkeproduktion. Bei der Bierherstellung war man überrascht, dass die Gärleistungen von Starterkulturen der Bierhefe Saccharomyces cerevisiae sehr unterschiedlich waren, obwohl man stets den gleichen Stamm verwendete. Man forschte nach und stellte fest, dass Starterkulturen aus dem Sommerhalb- jahr besser arbeiteten als jene aus dem Winterhalbjahr. Insbesondere wenn diese auch Sonne „gesehen“ haben, also beim Bild 2: Sporen von Alternaria alternata (Methylenblau, 600fach, Olympus IX 51, Messal) IHR KÖNNEN. UNSER WISSEN. PRAXIS- SEMINARE 202 1 . Hand in Hand zu besten Ergebnissen Mit ihrem Können und unserem Wissen sind meisterhafte Ausführungen auch bei heraus- fordernden Abdichtungen und Beschichtungen mit Flüssigkunststoff garantiert. Weitere Infor- mationen zu unseren Praxisseminaren und die Online-Anmeldung finden Sie hier: www.triflex.com/de/triflex-praxisseminare-2021 ww w.triflex.c om

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