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Schützen & Erhalten · Dezember 2020 · Seite 69 veranstaltungen durchzuführen, und so traf es in letzter Minu- te auch die hochkarätig besetzte „Denkmal“ in Leipzig. So wie viele andere schauten wir also nach vorn, in der Überzeu- gung, dass jede ausgerufene Pan- demie mal ein Ende haben und das normale Leben wieder beginnen muss. Mit welchen politischen oder me- dizinischen Mitteln dies nun er- reicht werden kann, soll hier nicht diskutiert werden und ob der ak- tuell vielgepriesene Impfstoff das Non-Plus-Ultra ist, wird sich zei- gen. Aber dass der derzeitige Zustand eines Lockdown einmal ein Ende haben MUSS, müsste jedem klar sein. Und doch wird dies von vielen Ver- anstaltern nicht so optimistisch ge- sehen, denn weit bis in den Herbst des kommenden Jahres hinein werden Tagungen und Messen ausschließlich online geplant oder auf 2022 verschoben. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, als würden einige Veranstalter Ge- schmack an dieser neuen Form von Wissensvermittlung finden. Das diese Art der Weiterbildung seine Daseinsberechtigung hat, will ich nicht ausschließen und es ist für bestimmte Seminare, Kolloquien und Vortragsveranstaltungen si- cher eine Alternative. Während ich diese Zeilen schrei- be, erreicht uns die Nachricht, dass auch die größte Baumesse in Deutschland, die „Bau München“ vom 13.-15. Januar 2021 (bis auf einen kleinen Präsenzbereich) nur online stattfinden wird (die Münch- ner Hotels und Gaststätten wer- den begeistert sein). Ich bin sehr gespannt, wie das mit sonst über 2000 Ausstellern funktionieren soll und wie erfolgreich das sein wird. Aber kann das Zusammentreffen der Fachleute ausschließlich am PC vor den Bildschirmen die bisherige Form der Tagungen und Messen ersetzen? Ist denn die fachliche Weiterbildung, das reine Auffüllen der eigenen Festplatte, das einzig Wichtige an solchen Tagungen? Und damit kommen wir zu unseren Hanseatischen Sanierungstagen. Sie haben sich in 30 Jahren zu ei- ner - so darf ich mit Stolz sagen – in Deutschland renommierten Veranstaltung entwickelt. Und das nicht nur wegen der meist hochka- rätigen Vorträge und der jahrelang beliebten Location auf Usedom an der Ostsee, sondern auch wegen der kollegialen, fast familiären At- mosphäre und einer ständig ge- wachsenen, ansprechenden Fach- ausstellung mit zuletzt über 70 Firmen. Zahlreiche Rückmeldungen der Teilnehmer und Aussteller bestä- tigten immer wieder das angeneh- me kollegiale Klima, die zahlrei- chen Möglichkeiten der Gespräche zum Erfahrungsaustausch und zum Kennenlernen neuer Kollegen, die ungezwungene Gemütlichkeit zur Abendveranstaltung und die ge- wissen Highlights, wie auch der jährlichen Übergabe der „Roten Laterne“ an den „Speedy Gonzales“ aus dem Kreis der Referenten. Das war es, was die Hanseatischen Sanierungstage ausgemacht hat! Aber auch wir müssen uns gegen- wärtig der Diskussion um die „neue Normalität“ (nicht nur für mich ein irreführender Begriff) stellen, soll wohl heißen ein Leben mit Corona. Kollegial und familiär

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