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Schützen & Erhalten · März 2022 · Seite 13 FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ Wir machen Holz stark. Seit 1948: Kurt Obermeier GmbH & Co. KG www.kora-holzschutz.de Schloss Moritzburg Nur für den berufsmäßigen Verwender. Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen. Unsere praxiserprobten Produkte bekämpfen wirksam holzzerstörende Insekten sowie Hausschwamm im Mauerwerk und schützen gleichzeitig zuverlässig vor Neubefall. Mehr unter www.kora-holzschutz.de oder telefonisch unter +49 2751 524-0. Der Profi-Schutz fürs Lebenswerk Der Echte Hausschwamm hat sich in der Außenwand über 3 Etagen (Kriechkeller, Erd- und 1. Obergeschoss) ausbreiten können (Bild 12). Aus denkmalpflegerischer Sicht wünscht man sich die Reparatur der geschädigten Fachwerkhölzer unter Beibehaltung der Mauerwerkswand. Das heißt, es sollen die befallenen Wandabschnitte mit einem zugelassenen Schwammsperrmittel im Bohrloch- und Oberflächenverfahren behandelt werden. Anschließend sind dann neue Fachwerk- hölzer (mit einem Holzschutzmittel vor- beugend geschützt) in die vorhandenen Aussparungen einzufügen. Aus holzschutztechnischer und konstruktiver Sicht wird dies wohl kaum möglich sein. Es muss nämlich sicher- gestellt werden, dass ein übergreifen des Echten Hausschwamms aus dem Mauerwerk auf die Holzkonstruktion trotz des Einsatzes von Schwammsperr- und Holzschutzmitteln dauerhaft aus- geschlossen werden kann. Es ist kaum möglich, ein statisch funktionierendes Stabwerk (Fachwerk) in ein bestehendes Wandgefüge einzubauen und mit diesem fest zu verbinden. Dabei sind auch die Holzfeuchten der auf dem Markt zur Verfügung stehenden, frisch getränkten Holzbauteile zu beachten. Zudem sollte auch der Aspekt der Wirtschaftlichkeit sorgsam bewertet werden. Drempel- und Kniestock­ konstruktionen Es gehört zu den allgemeinen aner- kannten Regeln der Bautechnik, dass Holzbauteile von einer Drempel- oder Kniestockkonstruktion aus Mauerwerk abgekoppelt werden (Bild 13). Nur diese Bauweise sichert im Fall einer temporären Befeuchtung, ähnlich wie an allen anderen Dachverbandshölzer, eine schnelle Rücktrocknung. Diese Holz- bauteile können dann (Kontrollierbarkeit vorausgesetzt) der Gebrauchsklasse 0 zugeordnet werden. Ein Bauschaden aufgrund biotischer Schaderreger ist ausgeschlossen. Ganz anders sieht das aus, wenn die Holzbauteile integraler Bestandteil der Wandkonstruktion sind. In vielen Gründerzeithäusern und ande- ren früheren Bauten findet man diese Bauweisen noch vor (Bild 14). Kommt es hier zu Durchfeuchtungen, wird die rasche Rücktrocknung behindert und es entwickeln sich ähnlich gelagerte Bau- teilschäden wie zuvor am Kirchturm und dem Gutshaus beschrieben. Aufgrund eigener jahrelanger Erfahrungen kann man davon ausgehen, dass an 70% aller eingemauerten Drempel- und Knie- stockhölzern Schäden durch Pilze und Insekten zu beobachten sind. Auch die sogenannten „eingekränz- ten“ Fachwerk- bzw. Dachverbands- hölzer (Bild 15) an hohen Mauerwerks- wänden im Dachstuhl (z. B. Giebel- und Pultdachmauerwerk) mögen statisch- konstruktive Vorteile bringen, sind aus holzschutztechnischer Sicht jedoch abzulehnen. Auch hier besteht eine reale Gefahr, dass es im Falle der Befeuchtung

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