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Die Untersuchungen zeigten um­ fangreiche Schäden an Wänden und Decken durch Bauschutt der Sprengungen im Jahr 1967 sowie an den Stahlkonstruktionen und Betonabplatzungen. Ein Großteil der Schäden ist durch eindringen­ des Regenwasser verursacht. Dies wiederum gefährdet zusätzlich die Standsicherheit einzelner Decken. Durch die dauerhafte Feuchte hat­ ten sich zudem Schimmelpilze und Schwammarten, vor allem an den Holzelementen der ehemaligen Toilettentrennwände, gebildet. Auf­ grund der hohen Luftfeuchte und niedrigen Oberflächentemperatu­ ren bildet sich außerdem Tauwasser auf den raumseitigen Wandoberflächen. Außenbereich: Im Außenbereich ergaben die Un­ tersuchungen, dass die Mehrzahl der Natursteinfassaden und –trep­ pen, bedingt durch starke Witte­ rungseinflüsse und den ungehin­ derten Zutritt von Feuchte in die Bausubstanz, erheblich beschädigt bzw. teilweise zerstört sind. Die feuchtetechnischen Untersu­ chungen der raumseitigen Bausub­ stanz zeigen, dass die Durchfeuch­ tungsgrade der Ziegel zwischen 62 und 91 % liegen. Die Feuchtege­ halte der Ziegel liegen zwischen 14 und 18 M.%; beim Kalksandstein zwischen 10 und 12 M.% und beim Mörtel zwischen 5 und 12 M.%. Die Ziegel und Putze weisen zu­ dem verschiedene Salzbelastungen auf, vor allem beim Stampfbeton wurden größere Sulfatbelastungen festgestellt. Messungen der relati­ ven Raumluftfeuchten zeigen jah­ reszeitabhängig Werte zwischen 70 und 100%. Ebenso liegen die Messwerte der absoluten Raumluft­ feuchten sehr hoch, vgl. Bild 11. Im Vortrag bei den 32. Hansea­ tischen Sanierungstagen wird erläu­ tert, welches Entfeuchtungskonzept im Mustersanierungsabschnitt um­ gesetzt wurde und welche Ergeb­ nisse bereits vorliegen. Ein weiterer Vortrag von Prof. Harald Garrecht wird sich mit der Idee und dem Konzept eines minimalinvasiven Messsystems zur kontinuierlichen Überwachung anthropogenindu­ zierter Feuchteschäden im Mauer­ werk beschäftigen. Bilder 8 bis 10: Zeppelintribüne unsanierter Bereich (Hochbauamt der Stadt Nürnberg) Bild 11: Messwerte der absoluten Raumluftfeuchten von März 2014 bis Oktober 2015 (Hochbauamt der Stadt Nürnberg

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