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Vorgeschichte Die Kaianlagen der Häfen an der Nord- und Ostseeküste in der Bundesrepublik sind auf Pfahl- gründungen aufgebaut. Mitt- lerweile ist bekannt, dass die Bohrmuschel (Teredo navalis) diese Pfahlgründungen schä- digt. Neben diesem Schädling gibt es aber auch noch andere Schädlinge wie z. B. die Wasser- bohrassel (Limnoria lignorum) und verschiedene Bakterien bzw. auch Crustaceen, die auf der Hol- zoberfläche sitzen und nach und nach den Untergrund abbauen. Im Jahr 2008 trat eine nieder- sächsische Hafenverwaltung an den Verfasser heran, diese Pfahl- gründungen auf solche Schäden zu untersuchen. Untersuchungsaufwand Diese Holzoberfläche (Bild 2) zeigt verschiedene Schäden, hier über­ wiegend Seepocken und einige Öffnungen im Holz. Diese Öffnun­ gen sind aber nicht von der Bohr­ muschel, sondern von der Was­ serbohrassel. Die Bohrmuschel vermeidet Beschädigungen der Holzoberfläche. Bevor die ersten Untersuchungen stattfanden, war eine Literaturre­ cherche notwendig. Dabei stellte sich heraus, dass es praktisch selten biologische Beschreibungen der Schädlinge gibt, dafür umso mehr Schadensmeldungen. Zumindest fehlen Beschreibungen von Un­ Bild 1: An der Nordseeküste sind viele Pfahlgründungen bei Ebbe zugänglich. Bild 2: Diese Holzoberfläche zeigt verschiedene Schäden, hier überwiegend Seepocken und einige Öffnun- gen im Holz. Diese Öffnungen sind aber nicht von der Bohrmuschel, sondern von der Wasserbohrassel. Die Bohrmuschel vermeidet Beschädigungen der Holzoberfläche. Hafenkaianlagen an Nord- und Ostseeküste durch Bohrmuscheln geschädigt Zerstörungsarme Untersuchung an Pfahlgründungen im Meerwasser von Joachim Wießner NEWS Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. Schützen & Erhalten · März 2022 · Seite 82

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