klein_S&E_03_2021_ub

ckelte Holzoberfläche aller zugänglichen Holzbauteile) des zu untersuchenden Ob- jektes abhängig. Dabei wird das Raster der zu entnehmenden Proben größer, je größer die Holzoberfläche ist. Für einen normalen Einfamilienhausdachstuhl mit eine Gesamtfläche von ca. 160 m² wären 13 Proben und für eine größeren Dach- stuhl mit 1.400 m² Holzoberfläche 44 Proben erforderlich. Die oben abgebilde- te Tabelle verdeutlicht die Probenanzahl in Abhängigkeit der Holzoberfläche, wie sie in der Norm vorgeschlagen werden. Bei etwaigen Analysekosten zwischen 100,– und 200,– €/Holzprobe wären diese Kosten auch für einen Einfamili- enhausbesitzer nicht unerheblich. Aus diesem Grund gestattet die zuvor ge- nannte Norm zum Zweck der Ermittlung einer Sanierungsnotwendigkeit die Pro- benhäufigkeit zu reduzieren. Es obliegt der Einschätzung des Sachkundigen, an welcher Stelle und wie viel Holzproben entnommen werden. Im Normalfall reichen 3 bis 5 Proben zur Übersichtsbe- urteilung in kleinen Dachstühlen aus. Erst bei uneinheitlichen Analyseergebnissen können weitere Probeentnahmen sinn- voll sein. Die meisten Altlasten (alte Holzschutz- mittel) sind optisch am Holz nicht zu erkennen. Erfahrene Holzschutzfachleute können Verfärbungen oder kristalline Erscheinungen an der Holzoberfläche als Indiz einer früheren Behandlung deuten. Auch das Fehlen jeglicher Fluglöcher von Insekten kann auf einen früheren Biozideintrag zurückzuführen sein. Ein kristalliner (flugschneeartiger) Belag deutet in der Regel auf eine frü- here Behandlung mit einem DDT-haltigen Holzschutzmittel hin (Bild 2). Daneben gibt es noch andere Erscheinungen an der Holzoberfläche, die nicht zwangs- läufig mit Holzschutzmittelwirkstoffen in Verbindung zu bringen sind (Bilder 3 bis 5). Auch eine mehr oder weniger starke Zerfaserung an der Holzoberfläche (Ma- zeration) muss nicht immer ursächlich von Holzschutzmitteln stammen (Bilder 6 und 7). Oftmals handelt es sich um frühere Brandschutzbeschichtungen, deren Ammoniumverbindungen für die Zerfaserung verantwortlich sind. Eine zweifelsfreie Klärung bezüglich des Schadstoffgehalts kann nur durch eine Laboranalyse erfolgen. Werden in einem Dachstuhl gesund- heitsgefährdende Holzschutzmittel- wirkstoffe festgestellt, sind zuerst der momentane und zukünftige Status der Räumlichkeit zu klären. Handelt es sich beispielsweise nicht um Wohn- und Aufenthaltsräume können diese (m. E.) ohne weitere Maßnahmen verbleiben. Anderenfalls liegt die Sanierungsschwelle beispielsweise für PCP entsprechend der PCP-Richtlinie [5] bei 5 mg/kg Altstaub (1 Gesamtfläche [m²] Anzahl Proben [St.] Bemerkung 100 10 für 100 m² je 1 Probe pro 10 m² 200 15 für weitere 300 m² je 1 Probe pro 20 m² 300 20 400 25 500 27 für weitere 600 m² je 1 Probe pro 40 m² 600 30 700 32 800 35 900 37 1000 40 1.100 41 für über 1.000 m² je 1 Probe pro 100 m² 1.200 42 1.300 43 1.400 usw. 44 usw. Bild 1: Beilsteintest mit grüner Flammfärbung Bild 2: Kristalline Struktur von DDT auf der Holzoberfläche Schützen & Erhalten · September 2021 · Seite 11 Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Ekkehard Flohr Fachbereichsleiter Holzschutz An der Hohen Lache 6 · 06846 Dessau Telefon: (0340) 6611884 Telefax: (0340) 6611885 E-Mail: flohr@dhbv.de FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ

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