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EDITORIAL Corinna Bohn feiert 10-jähriges Dienstjubiläum im DHBV. I n der Dreigroschenoper von Bertold Brecht heißt es: „Und man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht.“ Um so mehr ist es an der Zeit, die Person einmal deutlich ins Licht zu rücken, welcher wir in erster Linie zu danken haben, dass unsere „Schützen & Erhalten“ alle drei Monate in der gewohnten Qualität und Vielfalt erscheinen kann. Vor 10 Jahren, am 1. September 2011, war der erste Arbeitstag von Corinna Bohn in der Bundesgeschäftsstelle. Ein Glücksgriff in jeder Hinsicht, denn nach kurzer Einarbeitungszeit übernahm sie nicht nur die Redaktion von S&E, sondern wie selbstverständlich auch die Gestaltung und Pflege unseres Internetauftritts. Für unsere Redakteure, Werbepartner und Dienstleister in Layout und Druck ist sie seitdem die Dame, die bei S&E die Fäden in der Hand hält und für mich eine unverzichtbare Unterstützung in der Verbandsarbeit. Ein kleiner Blumen- strauß verbunden mit einem großen Dankeschön. Ihr Friedrich Remes I GLOSSE I Kinders, wie die Zeit vergeht… … eben noch Kohl’s Mädchen, heute schon (fast) Bundeskanzlerin im Ruhestand. E ben noch die freundliche Erinne- rung des Abgabetermins für die Glosse 86 in der Post, heute schon die Mahnung für die Ausgabe 87 erhalten. Eben noch Frühlingsanfang, heute schon Tageszeitungen mit ganzseiti- gen Werbeanzeigen für Reisen zu den „Schönsten Weihnachstmärkten Deutschlands“ inklusive Frühbucher- anreizen in Form von FFP2-Masken im Weihnachstmannbart-Style. Eben noch Pandemie, heute schon Pandemie. Geht der geneigten Leserschaft das auch so? Die Zeit vergeht im Flug und ist nicht zu verlangsamen, es sei denn, man wird von seinem Thera- peuten gezwungen, alle 70 Folgen der „Schwarzwaldklinik“ am Stück zu schauen. 3.150 Minuten Dr. Brinkmann lässt die schlappen 2,5 Tage dann doch wie eine Ewigkeit erscheinen. Apropos Ewigkeit. Wer erinnert sich noch an die gefühlte Unendlichkeit, als die erste Liebe von ihren Eltern in den 4-wöchigen Campingurlaub an den Gardasee gezwungen wurde und man selbst die Sommerferien in selbst- verordneter Klausur im Jugendzimmer aus Nussbaumfurnier-Möbeln verbracht hat, zusammen mit Cat Stevens, der in Endlosschleife aus dem grauen Laut- sprecher des Dual-Kofferplattenspielers ertönte? – Ok, wahrscheinlich keiner außer dem Glossisten (und einiger weniger Zeitgenossen, die auch in der Mid-Sechziger-Crisis feststecken). Mitte Sechzig? War das nicht der Zeitpunkt, an dem man früher den Ruhestand eingeläutet hat? Die Zeit, in der man anfangen konnte, die üppige Rente zu verprassen, sich beigefarbene Sandalen und Windjacken zulegte, um damit die Mädels aus dem Seniorenstift „Krematoria“ zu beeindrucken. Und heute? Für viele keine sichere Rente aber immerhin die Möglichkeit, sich im hohen Alter noch ein Zubrot zu verdienen, ob als Präsident eines großen Landes jenseits oder Geschäftsführer großer Verbände diesseits des Atlantiks. Auch ist sandfarbenes Outfit nicht mehr altgerecht, sondern es steht jedem Senior und jeder Seniorin offen, in welcher Nuance der kompletten Farbpalette er/sie beim „Grundkurs Longboarden 60+“ oder „Retro- Basejump“ (mit Fallschirmen aus dem Geburtsjahr der Teilnehmer:innen) aufläuft. Letzterer Lehrgang wird üb- rigens mit 50,– € von der Rentenkasse gefördert. Antragsformulare sind bei der BAFA erhältlich. (Der letzte Absatz ist verbunden mit einem herzlichen Gruß an die „Genderfreund:innen Bergisch-Glad- bach – Ortsgruppe Bensberg“.) In diesem Sinne: …eben noch ohne Bart, heute schon mit… Ihr Ralf Hunstock Foto: Irene Remes
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