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Daneben gibt es vielfältige Einsatzfelder im Bereich der Elektrothermografie. Untersucht werden dabei elektrische Anlagen wie Transformatoren, Leitungsanla- gen, Schaltschränke mit Sicherun- gen und Schaltgeräten, Motoren, etc. Das Ziel besteht i.d.R. in der Erkennung von Überbelastungen und damit vorbeugende Instand- haltung von schlechten Kontakten, Vermeidung von Anlagenausfall und Bränden. Der Messbereich be- trägt dabei bis etwa 100/200, max. 500°C. Bei Standardleitungen beginnen ab etwa 70° die Isolatio- nen zu schmelzen. Bilder 18 und 19: Thermografie und Foto Sicherungseinsätze im Endverschluss Rathaus Nürnberg sind überdurchschnittlich erwärmt Weitere Einsatzfelder sind: Qualitätskontrolle von Photovoltaikanlagen, Veterinärmedizin, Humanmedizin. Messbedingungen Nicht bei allen Voraussetzungen lassen sich (sinnvolle) Aufnahmen erstellen. Wichtige Faktoren sind hier: Umgebung : kalt, trocken, kein Nebel. Innerhalb des Gebäudes: Aufheizung auf „normale“ Be- triebstemperatur; Außenwände freistellen, (alle) Räumlichkeiten zugänglich machen (Kellerräu- me/Dachböden/etc.). Temperatur: Je höher die Tem- peraturdifferenz zwischen au- ßen und innen, je besser wird die Auswertung, am besten: ≥ 10 K. Entfernung: Entfernung genau abschätzen. Fehlerhafte An- gaben führen zu fehlerhaften Bildern. Hier hilft Autofokus. Je größer der Abstand, umso un- genauer die Temperaturangabe! Sonne: Aufnahmen bei Son- neneinstrahlungen vermeiden, außer man will es so (Photovol- taikanlagen). Regen: Außenaufnahmen bei Regen vermeiden (Spiegelun- gen von Wärmestrahlung). Wind: Außenaufnahmen bei starkem Wind sind zu vermei- den. Oberflächen können auf- geheizt bzw. abgekühlt werden. Windgeschwindigkeit sollte bei ≤ 1 m/s liegen. Schnee: Aufnahme ausge- schlossen, außer man will es so. Reflexionen: Glatte, verspiegel- te und reflektierende Oberflä- chen geben nicht die „eigene“ Oberflächentemperatur wieder, sondern die gespiegelte. Schützen & Erhalten · September 2021 · Seite 81

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