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Schützen & Erhalten · Dezember 2021 · Seite 92 Eigentlich war die Reise ja für Ok- tober 2020 geplant, aber wie so vieles fiel auch diese Exkursion den Einschränkungen durch Coro- na zum Opfer. Umso mehr freuten wir uns dann auf den Neustart in diesem Jahr, der allerdings auch etwas unsicher war, denn just am Tag des Reisebeginns wurde Ru- mänien als Corona-Hochrisikoge- biet mit Inzidenzen von über 450 eingestuft. Mit gemischten Gefüh- len, aber voller Wissensdurst lan- deten wir am ersten Tag in Sibiu, zu Deutsch Hermannstadt. Überhaupt war es für unsere Reisegruppe sehr überraschend, wie „deutsch“ es in diesem gesamten Landesteil von Rumänien, in Siebenbürgen, war. Überall deutsche Architektur und Kultur, deutsche (gut besuchte) Schulen und die deutsche Sprache vielerorts im allgemeinen Umgang. Um es vorweg zu nehmen: Ja, Sie- benbürgen gehört zu Transsilva- nien, aber nein, wir waren nicht auf Schloss Bran bei Graf Dracula, denn wir waren schließlich keine Touristen! Überhaupt mussten und haben wir sehr viel gelernt über ein Land und seine Menschen, das nicht nur bis 1990 hinter dem „eisernen Vor- hang“ lag, sondern auch danach bis zum EU-Beitritt im Jahre 2007 den meisten verschlossen blieb. Dabei erwies sich unser Landesrei- seführer Apollon (der Sonnenglei- che) als ausgezeichneter Kenner der Geschichte seines Landes, seiner Landschaften, seiner Men- schen und seiner Besonderheiten. Wir haben ihm viel Wissenswertes zu verdanken. Nach einer ausgie- bigen Erkundung der Altstadt, de- ren historische Bauten bis zurück ins 13. Jahrhundert gehen, einem mutigen Gang über die berühmte Lügenbrücke, gab es einen Besuch bei Fachleuten in der „Deutschen Kirche“. Architektin und Restaura- toren zeigten und erklärten uns die seit vielen Jahren laufenden, auf- wändigen Sanierungsarbeiten vom Dachstuhl bis zur modernen Fuß- bodenheizung imKirchenschiff. Am nächsten Tag ging es dann zu den Türmen der mittelalterlichen Fes- tung in Mediasch, wo uns der Pfar- rer nicht nur seine baulichen und kulturellen Schätze zeigte, sondern auch zu einem leckeren landesty- pischen Mittagsmahl ins Pfarrhaus einlud. Der ebenfalls deutsch- sprachige Pfarrer Ulf Ziegler war es, der uns dann anschließend die Sanierungsarbeiten an der Kir- chenburg Birthälm (UNESCO Welt- kulturerbe) erläuterte. Birthälm war für fast 300 Jahre Bischofssitz der Siebenbürgen Sachsen und zählt deshalb zu den bedeutendsten Kirchenburgen Transsilvaniens. Der letzte Stopp des Tages war dann der Besuch in Schäßburg, eine der wenigen noch vollständig be- wohnten mittelalterlichen Burgen Europas. Am Abend erfolgte die Ankunft in Brasov/Kronstadt und nach der Besichtigung der Stadt waren wir erstaunt über eine hoch- moderne, pulsierende Stadt, die in nichts westeuropäischen Städten nachsteht und das „Silicon Valley“ BuFAS-Fachexkursion 3. bis 8. Oktober 2021 Rumänien - Momente der Architektur NEWS Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. Die Lügenbrücke in Sibiu
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