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Schützen & Erhalten · März 2023 · Seite 11 FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ abbauen und damit die Struktur schä- digen können. Schimmelpilze sind von untergeordneter Bedeutung, da diese die Holzsubstanz nicht schädigen; wohl aber aus bauhygienischer Sicht berück- sichtigt werden müssen. Vom Echten Hausschwamm bis zu den Schichtpilzen kann die gesamte Vielfalt der holzzerstö- renden Pilze vertreten sein. Sofern der Holzfeuchtegehalt einige Monate nicht deutlich unter 30 % absinkt, beginnt der Holzabbau und die Zerstörung der Holzbauteile. In der Folge können diese Schädigungen Sekundärbefeuchtungen (z. B. über Rissbildungen am Fachwerk, Setzungen im Dachstuhl und Fehlstellen in der Dachhaut) begünstigen. Beispielsweise fällt in einem schon mehrere Jahre leerstehenden Schloss bei der Kartierung der Schwammschäden auf (Bild 4), dass der Pilz kaum bzw. keinen Kontakt zu Außenwand hat. Denn hier würde man üblicherweise den Ursprung und die Ausbreitung von der Wand in das Gebäudeinnere vermuten. Anhand der Myzelstruktur ist jedoch im- mer ein Wachstum vom Gebäudeinneren in Richtung der Außenwand, und nie umgekehrt, festzustellen. Insbesondere unter dem Fußbodenbelag im Erdge- schoss ist die Wachstumsrichtung auf der Dielung deutlich zu erkennen (Bild 5). Die Fruchtkörperbildung an der Kellerdecke fand ebenfalls im Inneren (Bild 6) und nur vereinzelt an den Außenwänden statt. Zudem waren alle Fruchtkörper dunkel verfärbt, sodass die Fruchtkörperbildung schon mehrere Jahre zurück liegt. Frische Fruchtkörper konnten nicht beobachtet werden. Dieser Pilzbefall ist mit den üblichen Defiziten an einem Gebäude (z. B. undichte Stellen in der Traufe, Balken- kopfauflager über dem Kellergeschoss, Leckagen an Wasserleitungen) nicht zu erklären. Berücksichtigt man jedoch ein Brandschadensereignis (Bild 7) mit den entsprechenden Löschwassereintrag und einer nicht durchgeführten technischen Trocknung, ist diese Pilzentwicklung nachvollziehbar. So wie sich dieser Echte Haus- schwamm unter den oben beschriebe- nen Bedingungen entwickeln konnte, ist es auch möglich, dass bisher ruhende Altbefälle wieder zum Auskeimen ge- bracht werden. Alte Pilzschäden Kommt es zu einem Wohnungsbrand, beispielsweise 2022 in einem Mehrfa- milienhaus (Bilder 8 und 9) im 2. Ober- geschoss, so sind Löschwasserfolgen bis ins Erdgeschoss nachweisbar. Über mehrere Etagen werden bisher trockene Holzbauteile mit Wasser beaufschlagt. Im Rahmen einer technischen Trocknung kann die Feuchtelast an den meisten Bauteilen nach einigen Wochen oder Monaten erheblich reduziert werden. Bild 7: Angebrannte Holzbauteile und Ruß an den Wänden weisen auf einen früheren Brand hin. Bilder 8 und 9: Folgen eines Wohnungsbrandes im 2. Obergeschoss eines Gründerzeit- hauses.

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