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FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ sen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das Löschwasser sorgte jedoch für eine Wasserbelastung in der Holzbalkende- cke. Es fällt auf, dass sich neben dem zerstörten Balken neuere und intakte Deckenbalken befinden. Recherchen ergaben, dass in diesem Bereich vor ca. 11 Jahren Reparaturen an der Decke aufgrund eines Pilzbefalls (Folge einer übergelaufenen Wanne) vorgenommen wurden. Also handelt es sich bei dem zerstörten Balkenkopf um einen damals „vergessenen“ Balkenkopf am Rande eines Sanierungsbereiches. Beide Fäul- nisstellen (Schalung und Balkenkopf) sind deshalb nicht Folge der Brandbekämp- fung. Eine weitere Möglichkeit, einen Fäul- nisschaden zeitlich einzuordnen, bieten Wurzeln, sofern sie das geschädigte Holz be- und durchwachsen haben. Es ist allgemein bekannt, dass Feinwurzeln von Bäumen und Sträuchern Holz in einem fortgeschrittenen Zerfallsstadium als Nahrungsgrundlage nutzen. Konnten sich an vernachlässigten Gebäuden Pflan- zen auf Balkonen und im Traufbereich (meist Birken) ansiedeln, so sind deren Wurzeln auch im Mauerwerk und im fäulnisgeschädigten Konstruktionsholz nachweisbar. Im oben beschriebenen Brandscha- densobjekt kamen diese Wurzeln nach Bauteilöffnungen am Holz und am Mauerwerk zum Vorschein (Bild 13). Da dieser Pflanzenbewuchs vor der Grundsanierung des Gebäudes (liegt etwa 20 Jahre zurück) vorhanden war, stammt der Fäulnisschaden am Holz ebenfalls aus dieser Zeit. Diese Feststellungen beweisen ei- nerseits, dass die Fäulnis nicht auf das Löschwasser zurückzuführen ist und andererseits, dass bei der damaligen Sanierung keine umfassende und fach- gerechte Arbeit geleistet wurde. Dieses Beispiel soll zeigen, das, un- abhängig der versicherungsrechtlichen Bewertung von Pilz- und Insektenschä- den, eine genaue Diagnose durch Fach- firmen und Holzschutzsachverständige notwendig ist. Sofern Trocknungsfirmen, Schadensregulierer und Brandschadens- sanierer nicht das notwendige Know- how besitzen, sind sie gut beraten, sich dieser Expertenmeinungen zu bedienen. Literatur: [1] Maringer et al. „Feuerökologie montaner Buchenwäl- der“ WSL Merkblatt für die Praxis 65 April 2020 [2] Conedera et al. „Pilze als Pioniere nach Feuer“ Wald Holz 89, 11: Seite 45-48 [3] Huckfeldt, Schmidt „Hausfäule- und Bauholzpilze, Diagnose und Sanierung“, Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co, HG, Köln 2015 [4] Clausnitzer, Klaus-Dieter „Historischer Holzschutz“, ökobuch Verlag, Staufen bei Freiburg, 1990 [5] Leißner, Bernd „Holzschutzmittel im Einsatz“ Bauverlag GmbH Wiesbaden und Berlin, 1992 [6] Flohr, E. „Jungsteinzeitanlage in Goseck – ein Beispiel fehlgeschlagener Holzschutzmaßnahmen“ Schützen & Erhalten, Heft 4, Dez. 2011, Seite 6 [7] WTA-Merkblatt „Technische Trocknung durchfeuteter Bauteile“, Teil 1: Grundlagen“ Ausgabe: 08.2013/D [8] VdS 2357, Richtlinie zur Brandschadenssanierung, 2014-06 (06) Bildernachweis: Bilder 1 bis 13: Ing.- Büro E. Flohr GmbH, Dessau Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen. Schloss Moritzburg gilt als Meister- werk des Dresdner Barock. August der Starke selbst soll 1703 die Pläne für den Umbau zum Jagd- und Lust- schloss erstellt haben. Wir freuen uns, dass wir im Rahmen des Bautenschut- zes zum Erhalt dieses Schmuckstücks beitragen durften. Unsere praxiser- probten Produkte bekämpfen wirksam holzzerstörende Insekten sowie Haus- schwamm im Mauerwerk und schützen gleichzeitig zuverlässig vor Neubefall. www.kora-holzschutz.de Wir machen Holz stark. Stark. Wir machen Holz stark. Seit 1948. Kurt Obermeier GmbH & Co. KG 57319 Bad Berleburg
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