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Schützen & Erhalten · März 2023 · Seite 27 FACHBEREICHE I SCHIMMELPILZE ■ Bauwerksabdichtung, Feuchte- & Schimmelsanierung ■ Natursteinsanierung & Natursteinkonservierung ■ Risssanierung mit dem Ruberstein® Spiralankersystem ■ Mauerwerksverfestigung ■ Oberflächenreinigung & Fassadenschutz BAUTENSCHUTZ SANIERUNG DENKMALPFLEGE RUBERSTEINWERK GmbH Michelner Str. 7-9 09350 Lichtenstein/Sachsen Tel. 037204 - 6350 Fax. 037204 - 63521 info@ruberstein.de Ihr kompetenter Hersteller von Spezialbaustoffen für: www.ruberstein.de www.spiralankersystem.de der auf Kosten eines anderen Organis- mus lebt. Das muss nicht zwangsläufig zum Tod des Wirtes führen, kann es aber. Immer zum Tode des Wirtes kommt es, wenn sich ein Parasitoid einnistet. Ein Parasitoid ist ein Organismus, dessen Nachkommen sich bis zum adulten Stadium auf oder in einem anderen Organismus (dem Wirt) entwickeln und ihn schließlich töten. Parasitoide verbin- den die Eigenschaften von Raubtieren und Parasiten und sind wiederum sehr häufig bei Insekten anzutreffen. Kleines Schmankerl, es sind immer die Weib- chen, die parasitoid unterwegs sind. Was bei Insekten gut erforscht und auch häufig angewendet wird, soll es auch bei Mikroorganismen geben? Pilze, die anderen auflauern? Sie fressen? Oder Bakterien? Echt jetzt? Und was verstehen wir eigentlich unter einem Prädator? Vermutlich kommt sofort das Bild vom unsichtbaren Alien auf, der Jagd auf ahnungslose Menschen macht. Das mit dem „Unsichtbar“ trifft auf unsere Betrachtungen zu, auf Aliens werden wir heute aber nicht treffen. Im Reich der Mikroben ist Prädation eine zwar einseitige, aber erfolgverspre- chende Form der Auseinandersetzung zwischen einzelnen Organismen oder Gruppen, um Habitate und Fortbestand zu sichern, so beschreibt (3) Prädation als eine deutlich effektivere Strategie als Amensalimus (Dominanzprinzip) oder Wettbewerb, wo es nur Verlierer gibt. Mikroorganismen als Prädatoren räubern vornehmlich bei anderen Mikroorganis- men und beschränken sich dabei nicht nur auf die eigene Ordnung, sondern suchen sich auch gern größere Beute. Neben kannibalistischen Grünalgen wissen wir von fleischfressenden Pilzen und mörderischen Actinomyceten. Als besonders erfolgreiche Prädatoren gelten übrigens gramnegative Bakterien, die gern den Grampositiven den Garaus machen. So auch ein noch nicht weiter bestimmtes eiförmiges Bakterium mit dem Namen Vampirococcus lugosii , wel- ches sich an andere Bakterien anheftet und deren Cytoplasma konsumiert. Oder Vibrionen, die in Grünalgen eindringen und bis auf die Chloroplasten nichts übriglassen (3). Folgst du noch oder verfolgst du schon? Gerade bei Actinomyceten lassen sich die verschiedenen Modelle der mikrobiellen Koexistenz (Bild 1) sehr gut nachverfol- gen. Actinomyceten nehmen unter den gram-positiven Bakterien eine besondere Position ein, denn sie verhalten sich bakterienuntypisch: Sie bilden Myzelien und Sporophoren mit sehr vielen Sporen, anstatt einzelne Zellen zu verkapseln, wie das ein gram-positives Bakterium eigent- lich tun sollte. Sie sind nicht nur für ihren charismatischen Geruch berühmt. Viel- mehr erregen sie große Aufmerksamkeit als umtriebige Naturstoffproduzenten, insbesondere ihre Fähigkeit, Antibiotika 1 2 Bild 2: Mechanismen der Prädation: 1– Endobiotische Prädatoren dringen in die Zelle ein, vermehren sich innerhalb der Beutezelle, konsumieren dabei die Zellinhaltsstoffe. Dabei wird die Zellstruktur mehr und mehr deformiert, nach erfolgreicher Vermehrung wird die Zelllyse eingeleitet. 2 – Epibiotische Prädatoren docken außerhalb der Beutezelle an und formen einen kleinen Kanal, über den die Zellinhaltsstoffe ausgesaugt werden können. Auch dabei erfolgt die Vermehrung, dann lässt der Prädator ab und hinterlässt eine leere Hülle (nach 3).

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