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Foto: ZDH/Peter Fastl & Sascha Schneider Wie haben Sie erfahren, dass es den Beruf Holz- und Bautenschützer gibt? Nach meiner Zeit bei der Bundeswehr war mir klar, dass mein nächster Berufs- abschnitt im Handwerk auf der Baustelle liegt. Daher wollte ich eigentlich eine Ausbildung in den altbekannten Hand- werken „Zimmerer“ oder „Dachdecker“ beginnen. Bei der jährlichen „Azubi- Challenge“ von der Firma Viellechner können Bewerber, wie ich einer war, ihr handwerkliches Geschick und ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen und je nach Leistung einen Ausbildungsplatz ergattern. Ich konnte erfreulicherweise das Team von mir überzeugen. Jedoch wurde mir eine Ausbildung im Bereich Holz- und Bautenschutz angeboten. Ein Beruf, von dem ich noch nie zuvor etwas gehört habe. Warum haben Sie sich für diese Berufs- ausbildung entschieden? Nach reichlicher Recherche über den mir bis dahin vollkommen unbekannten Be- ruf, überzeugte mich, dass im Holz- und Bautenschutz der Schwerpunkt auf das Erhalten und Schützen von Gebäuden liegt, wodurch uns wunderschöne, denkmalgeschütze Objekte länger er- halten bleiben können, aber auch der Materialverschwendung entgegenwirkt werden kann. Was gefällt Ihnen an dem Beruf? Besonders gefällt mir die enorme Vielfalt dieses Handwerkes. Angefangen von den unterschiedlichsten Materialien, welche verarbeitet werden, wie beispielsweise bituminöse Abdichtungen für das Dach oder den Keller oder Biozid-Produkte im Dachstuhl, hinüber über das Fachwissen und die handwerklichen Fähigkeiten, bis hin zu dem benötigten Teamgeist auf der Baustelle, um auch unter anstrengends- ten Umständen Fortschritte zu erzielen. War es im Nachhinein eine gute Ent- scheidung, diesen Lehrberuf für ihre berufliche Zukunft zu wählen? Auf jeden Fall! Die Projekte, welche ich bisher begleitet habe, hatten alle ihre eigenen kleineren oder größeren Hindernisse, welche es aber stets zu überwinden galt. Wodurch äußerst kreative Lösungswege entstanden sind. Der Spaß kam daher auf der Baustelle niemals zu kurz. Würden Sie anderen Berufsanfängern den Beruf Holz- und Bautenschützer empfehlen? Definitiv, man muss sich niemals über einen Arbeitsplatz sorgen machen. So- lange der Mensch in Häusern lebt, wird es Arbeit geben. Daher ist dieser Beruf absolut zukunftssicher und es ist einfach klasse zu sehen, was man am Ende des Tages geschafft hat. Was muss man Ihrer Meinung nach mitbringen und wozu muss man bereit sein, um Spaß an dem Beruf zu haben? Ruhiges und gewissenhaftes Arbeiten und keine Scheu davor zu haben, sich richtig dreckig zu machen, gehören defi- nitiv zum Berufsbild. Nichts ist ärgerlicher als irgendwas schnell nebenbei zu erle- digen und dadurch letztendlich doppelte Arbeit zu haben. Wenn man jedoch als Team richtig schön metern kann, ist gute Laune und Spaß vorprogrammiert. Wie sehen jetzt nach der Beendigung der Ausbildung und als Bundessieger Ihre Zukunftspläne aus? Ich bin weiterhin froh bei meinen Ausbildungsbetrieb Viellechner Dach- deckermeister GmbH zu sein und leite dort kleinere und mittlere Baustellen im Bereich Holzschutz. Da ich meine Handwerkskünste und bisher gelerntes Fachwissen weiter vertiefen möchte, habe ich direkt nach der Ausbildung den Meister im Bereich „Holz- und Bau- tenschutz“ begonnen. Besonders der konstruktive und chemische Holzschutz in denkmalgeschützten Objekten inte­ ressiert mich sehr und darin möchte ich mich gerne spezialisieren. Marius Ritter Landessieger Berlin und Bundessieger im Holz- und Bautenschutz, Fachrichtung Holzschutz Alter: 26 Jahre Ausbildungsbetrieb: Viellechner Dachdeckermeister GmbH, Berlin Der mit Recht auf seine Leistung stolze Bundessieger Marius Ritter mit Verbandspräsident Gero Hebeisen im Rahmen der Preis- verleihung in Augsburg. Schützen & Erhalten · März 2023 · Seite 41 AUSBILDUNG

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