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DEUTSCHLAND INFORMATIONEN Und dies sollte ganz sicher ein Schwer- punkt der WTA sein. Ich würde es begrü- ßen, wenn die WTA in diesem Bereich pro- aktiv werden würde! Funktionieren die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den nationalen Gruppen optimal oder sind noch Wünsche offen? Die Zusammenarbeit könnte sicherlich aus- gebaut und weiter verbessert werden. Das funktioniert aber am besten, wenn wir in erster Linie ein „konkretes“ Thema haben, das uns alle interessiert. Denken Sie an eine Arbeitsgruppe zu einem ganz prak- tischen Thema. Als Beispiel möchte ich die Arbeitsgruppe „Damage Monitoring“ unter dem Vorsitz von Els Verstrynge nen- nen, in der eine begeisterte internationale Gruppe an einer Bestandsaufnahme (Stand der Technik) der Techniken gearbeitet hat und noch arbeitet. Das Ergebnis wird im April dieses Jahres in einem der Sym- posien vorgestellt, die WTA NL-VL jedes Jahr veranstaltet. Noch bevor die Arbeit abgeschlossen ist, wird ein Wissenstrans- fer stattfinden. Zweitens sollte die Bereit- schaft vorhanden sein, Zugeständnisse bei der Verwendung der Landessprache zu ma- chen. Dies ermöglicht die Teilnahme aus verschiedenen Ländern und trägt auch zum Austausch und Wissenstransfer bei. Ihre Wünsche für die Zukunft der WTA? Die Arbeit an einer echten Qualitätsverbes- serung in und für die Praxis. Wir brauchen praktische Richtlinien für die Durchführung von Eingriffen an historischen Gebäuden. Diese können aus bewährten Praktiken stammen. Es wäre gut, sie von unten nach oben entstehen zu lassen, um zu gewähr- leisten, dass alle Beteiligten sich engagie- ren und nicht nur eine wissenschaftliche Sprache verwendet wird. Vielleicht sollten wir auch in Erwägung ziehen, diese Leitlini- en frei und unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Das würde ihre Nutzung und damit auch die Qualität unserer Eingriffe in histo- rische Gebäude wirklich verbessern. Persönliche Daten Rob van Hees (1952) ist emeritierter Profes- sor für ‚Heritage & Technology‘ (Building Con- servation) an der Technischen Universität Delft. Er war auch leitender Wissenschaftler bei TNO (Niederländische Organisation für angewandte wissenschaftliche Forschung). Seine Hauptinteressengebiete sind: - diagnostische Techniken - Degradationsmechanismen und Haltbarkeit von Baumaterialien - Mörtel und Naturstein - Konservierungstechniken für steinähnliche Materialien und Gebäude Rob van Hees ist Mitbegründer der Kooperation MonumentenKennis - Building-Conservation-Knowledge www.monumentenkennis.nl/13/home Rob van Hees betreut Doktoranden zu den Themen Stein, historischer Beton, histori- sches Mauerwerk, strukturelle Schäden und Rissmuster, Salzkristallisationsschäden oder auch Steinkonsolidierungsmittel, Selbstheilung, Ethik der Konservierung und vie- les mehr. Er war an bedeutenden Restaurierungen in den Niederlanden und im Ausland beteiligt - vom niederländischen Nationaldenkmal in Amsterdam bis zu den prähistorischen Feuersteinminen bei Maastricht und von Kirchen wie St. Servaas in Maastricht bis S. Francesco in Assisi und der Synagoge von Curaçao. Er war und ist aktiv in nationa- len und internationalen Organisationen im Bereich des baulichen Erbes (wie ICOMOS, WTA, RILEM, CEN TC 346 - Cultural Heritage). Als Mitglied des Visionsteams der TU Delft zum Thema Erdbeben wirkte er von 2015 - 2017 mit. Er ist Vorsitzender der WTA NL-VL und Vorsitzender des niederländischen Zentralen Expertengremiums für Restaurierungsqualität. Tipp: „Durable past, Sustainable future“: (https://repository.tudelft.nl/islandora/object/uuid%3A28d88e95-f798-4572-90e1- 6aa975d56a30) . Schützen & Erhalten · März 2023 · Seite 64
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