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Schützen & Erhalten · März 2023 · Seite 9 FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ Pilzwachstum nach Brandschäden A uf natürlichem Wege wird Holz, dem Stoffkreislauf der Natur fol- gend, wieder in seine Bestandteile zerlegt. In erster Linie sind Pilze, In- sekten und Mikroorganismen dafür verantwortlich. Auch durch Brände (Oxidationserscheinung mit Flammen- bildung) werden im Holz gebundene Kohlenwasserstoffverbindung mit dem Luftsauerstoff in Kohlendioxid und Wasser umgesetzt. Für eine vollständige Verbrennung ist das richtige Verhält- nis zwischen Sauerstoff, Wärme und Brennstoff von ausschlaggebender Be- deutung. Da dieses Verhältnis sich wäh- rend des Brandes ständig ändert (auch bewusst durch Löscharbeiten), kommt es zu unvollständigen Verbrennungen – es entsteht Holzkohle. In ihr sind, wie auch im schadfreien Holz, jedoch mit veränderten Mengenverhältnissen, Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff enthalten. Zusammen mit der unter der Holz- kohle befindlichen intakten Holzstruktur bilden die verkohlten Bereiche einen speziellen Lebensraum für entsprechend angepasste Pilze. In [1] werden verschie- dene Pilze beschrieben, z. B. der Asch- graue Wirrling [ Cerrena unicolor ], der Milchweisse Eggenpilz [ Irpex lacteus ] und der Holzkohlen- oder Kugelpilz [ Daldina spp. ] welche feuergeschädigtes Buchen- holz oft besiedeln. Andere Laub- (z. B. Eiche und Kastanie) und Nadelhölzer werden nach [2] unter anderen vom Striegeligen Schichtpilz [ Stereum hirsu- tum ] und dem Gemeinen Spaltblättling [ Schizophyllum commune ] befallen. Letzterer Pilz ist auch als Schaderreger an verbautem und lagerndem Holz zu be- obachten. Daneben werden in [3] einige Becherlinge [ Peziza spp. ] und Feuerkissen [ Pyronema spp. ] beschrieben, die sehr häufig nach Brandschadensereignissen im Gebäude vorkommen. Auch das vor über 7.000 Jahren in [4] beschriebene Ankohlen von Hölzern im Erdverbau führt nur unwesentlich zu einer Dauerhaftigkeitserhöhung gegenüber Pilzen. Obwohl nach dem Ankohlen im geringen Maße ölig-teeri- ge Substanzen mit fungizider Wirkung gebildet werden [5], ist dies kein dau- erhafter Schutz vor Pilzen. Leider findet Bild 1: Fruchtkörperbildung vom Spalt- blättling an angekohlten Eichenstämmen (Sonnenobservatorium 2005 bis 2010 in Goseck). Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Ekkehard Flohr Fachbereichsleiter Holzschutz An der Hohen Lache 6 · 06846 Dessau Telefon: (0340) 6611884 Telefax: (0340) 6611885 E-Mail: flohr@dhbv.de

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