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Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege DEUTSCHLAND INFORMATIONEN Zielsetzung Weil fossiles Gas bis in die jüngste Ver- gangenheit unschlagbar preiswert zur Verfügung stand, waren dezentrale rege- nerative Wärmeversorgungskonzepte nur in Ausnahmefällen wirtschaftlich. Umdenken und wertegeleitetes Handeln rückt die stärkere Nutzung lokal verfüg- barer regenerativer Energiequellen in den Fokus statt weiterhin von Energieimpor- ten abhängig zu sein. Neben der Versor- gungs- und Kostensicherheit ermöglicht dies eine weitgehende energetische Unabhängigkeit. Vor diesem Hintergrund muss die WTA wissenschaftlich fundierte und fachlich untermauerte Strategien entwickeln, um die Integration der Belange des Klima- schutzes und der wirtschaftlich sinnvol- len Energieversorgung zu adressieren. Die Gründung eines neuen WTA-Referats „Klimaschutz und Digitalisierung“ soll sowohl zum Erhalt des kulturellen Erbes beitragen als auch die Transformation von Bestandsquartieren hin zu regene- rativer Energieversorgung mit modernen digitalen Methoden in den Vordergrund stellen. Das neue Referat soll innovative Metho- den implementieren, die darauf abzielen, historische Gebäude in regenerative (Quartiers-)Konzepte einzubinden, um ihre kulturellen und historischen Werte dauerhaft zu erhalten. Das Referat wird eine Plattform für den Praxistransfer von aktuellen Forschungen, Technologien und Methoden entwickeln, die Klima- schutz und Denkmalpflege in Einklang bringen. Gleichzeitig wird es ein Magnet für junge Menschen sein, die sich für Umwelt- schutz und kulturelles Erbe interessie- ren und dadurch helfen, neue Impulse für die Weiterentwicklung und Stärkung des Profils der WTA zu liefern und sich zukunftsorientiert aufzustellen. Damit steht die Gründung dieses neuen Refe- rats im Einklang mit den zentralen Zielen der WTA, sowohl das kulturelle Erbe zu bewahren als auch einen aktiven Beitrag zum Wissenstransfer aus der Forschung in die Praxis zu leisten. Technologische Innovationen und Mehrwerte Auswirkungen des Klimawandels auf Bau- denkmäler: Denkmalgeschützte Gebäude weisen in der Regel einen signifikant höheren Energieverbrauch als moderne Bauten auf und entsprechen nicht den heutigen Energiestandards. Dies führt nicht nur zu erhöhten Betriebskosten, sondern kann auch langfristig durch Leerstand die Substanz der Denkmäler gefährden. Klimawandelbedingte Phäno- mene wie erhöhte Niederschlagsmengen, Temperaturschwankungen und extreme Wetterereignisse sowie Austrocknung des Baugrundes tragen ebenfalls dazu bei, die Bausubstanz zu schädigen. For- schungen im Bereich der energetischen Sanierung historischer Gebäude legen nahe, dass durch gezielte Maßnahmen der Energiebedarf deutlich reduziert wer- den kann, ohne die historische Substanz zu beeinträchtigen und dass die Gebäude damit resilienter gegen extreme Wetter- ereignisse gemacht werden können. Dezentrale regenerative Quartierslösun- gen: Dezentrale Quartierskonzepte set- zen auf eine möglichst autarke Versor- gung mit regenerativer Energie aus dem nahen Umfeld. Die kommunalen Wärme- planungen der Städte und Gemeinden zeigen, dass es auf Quartiersebene viel eher möglich ist, Flächenpotentiale zu erschließen und verschiedene Quellen einzubinden. Damit wird es leichter, denkmalgeschützte Gebäude in einem Quartier mitzuversorgen. Technische Aspekte: • Energiequelle der Zukunft: Die saiso- nale Verschiebung von Wärme und Kälte durch Nutzung des Erdreichs ist in unseren Breitengraden eine sinnvolle Strategie. • Potentiale kalter Nahwärmenetze in Verbindung mit oberflächennaher Geo- thermie nutzen. • „Fit für Regenerative“ bei Sanierung im Bestand geht vor „Sparen, koste es was es wolle“! • Lokale, regenerative Quellen erschlie- ßen und nachhaltig nutzen statt Energie über große Strecken zu importieren und transportieren. Sozioökonomische Aspekte: • Einbezug der Bewohner bei Entwicklung nachhaltiger energetischer Quartiers- konzepte, Stärkung des Sozialgedan- Digitaler Zwilling des Gebäudebestandes eines Quartiers: das Simulationsmodell erlaubt sowohl die energetische Bewertung (Lastkurven für Heizen, Kühlen und Trinkwarmwasser, Innenklima, Behag- lichkeit, Sommerlicher Wärmeschutz), die tiefergehende bauphysikalische Analyse (Wärmebrücken, Schimmelgefahr, Frostschäden, etc.) als auch die Sektorenkopplung Strom, Wärme und Kälte. Schützen & Erhalten · März 2024 · Seite 56

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