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Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege DEUTSCHLAND INFORMATIONEN kens, Schaffung von Win-Win-Situatio- nen bzw. Konfliktentschärfung. • Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für Energieversorger (Nutzung lokaler Flächen für PV, Geothermie, Wärme- speicherung). • Energiearmut überwinden durch nied- rige Betriebskosten auf Basis regene- rativer Gebäudeenergieversorgung. Einsatz digitaler Planungswerkzeuge: Historische Gebäude in ihrer Individua- lität und Komplexität zu erfassen, stellt oft eine besondere Herausforderung dar. Die unkritische Anwendung von tradierten Verfahren und Normen kann beispielsweise zur Fehl- oder Überdimen- sionierung technischer Anlagen führen. Andererseits haben sich die Möglichkei- ten einer digitalen Gebäudeaufnahme, auf der viele der anschließenden Berech- nungen basieren, stark weiterentwickelt. Die Aufnahme der relevanten Parameter von Gebäuden mittels moderner digitaler Technik und die barrierefreie Weiterver- wendung in digitalen Gebäudeplanungs- werkzeugen unterstützen eine bedarfs- gerechte Planung. Neben der Analyse und Optimierung von Energiebedarfen ist vor allem die Erschlie- ßung lokaler, nachhaltiger Energiequellen ein wichtiger Baustein. Selbstverständ- lich spielen auch die CO 2 -Emissionen der bei der Sanierung verbauten Materialien eine große Rolle, genauso wie die durch den Erhalt historischer Bausubstanz in Form von grauer Energie eingesparten CO 2 -Emissionen. Nicht zuletzt sollen Kli- maschutzmaßnahmen nach der Umset- zung auf Wirksamkeit geprüft werden. Dies umfasst unter anderem die präzise Berechnung von Heiz- und Kühlenergie- bedarfen, die Modellierung von Luftströ- mungen und Schadstoffverteilungen, die Vermeidung von Bauteilschäden durch Feuchte und Schimmel, die Berechnung von Wärmenetzen und Energiesystemen. Die enge Verbindung des Referats mit der Forschung in den Bereichen Architek- tur, Bauphysik, regenerative Energiesys- teme und Softwareentwicklung erweitert das Kompetenzspektrum der WTA um wichtige Aspekte des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit. Dies umrahmt innovative Technologien und Ansätze für die Energieeffizienz sowie Methoden zur Bewertung und Reduzierung des öko- logischen Fußabdrucks von Denkmälern. Leitung und Arbeitsgruppen Das geplante Referat für Klimaschutz und Digitalisierung soll zunächst mit fünf Arbeitsgruppen die Arbeit zu den nach- folgend spezifizierten Themen aufneh- men. Die Leitung des neuen Referates wird zunächst kommissarisch von einem Team, bestehend aus Herrn Grunewald, Frau Tribulowski und FrauMorandell Meiß- ner bis zur Etablierung der Arbeitsgruppen übernommen. Gleiches trifft auf die unten vorgestellten Arbeitsgruppenleiter:innen zu. Diese arbeiten zunächst kommissa- risch bis sich die Arbeitsgruppen soweit konstituiert haben, dass eine Wahl der Arbeitsgruppenleitung möglich ist. Der Einsatz digitaler Planungswerkzeuge in der Entwicklung energetischer Versorgungskonzepte im Quartier ermöglicht ein neues Verständnis technischer Herausforderungen und das Ausschöpfen bislang ungenutzter Potentiale: Planung eines kalten Nahwärmenetzes (links, eigene Bildquelle Si- mulationsmodell SIM-VICUS, www.sim-vicus.de) inklusive Großkollektoranlage und Erdeisspeicher (rechts, Bildquelle: Björn Ohlsen, Energie PLUS Concept GmbH) Kommissarische Referatsleitung (von links): Prof. Dr.-Ing. John Grunewald (Leiter), Dipl.-Ing. Katja Tribulowski (Stellvertreterin) und Dipl.-Geogr. Anita Morandell Meißner (Schriftführerin) Schützen & Erhalten · März 2024 · Seite 57
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