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Schützen & Erhalten · Juni 2022 · Seite 78 Viele tüchtige Seeleute haben sich hier das Rüstzeug für ihren harten Beruf an der „Seefahrtsschule“ in Lübeck geholt. Der berühmtes- te Schüler war ohne Frage Felix Graf Luckner, genannt der „See- teufel“. Viele weitere „handfeste“ Kerle mussten hier die Schulbank drücken. Wenngleich die Seeleute viele Jahrhunderte lang ohne theo- retisches Wissen, das sie sich dann in der Praxis aneigneten, über die Weltmeere gesegelt waren, wuchs gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Erkenntnis, dass die Seefahrt ohne Schulung keine Zukunft ha- ben werde. Das Domizil der See- fahrtsschule war im mittelalter- lichen Kaisertor untergebracht, das über hunderte von Jahren in den Befestigungswerken der Stadt vergraben und erst beim Bau des Elbe-Lübeck-Kanals in den 1890er Jahren wiederentdeckt wurde. Weil der Senat am 31. März 1827 beschlossen hatte, niemand dürfe mehr als Steuermann auf einem Lübecker Schiff fahren, der nicht zuvor eine Prüfung abgelegt habe, büffelten über dem Kaisertor er- fahrene Männer das kleine Ein- maleins - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das Beherrschen von Rechnen und Lesen war bis dahin eher eine Ausnahme. Übrigens: Die Schulstunden waren die einzigen, in denen nicht offiziell Plattdeutsch gesprochen wurde. Die Anmeldungen und Auswahl zu den Exkursionen erfolgt zu Beginn der Tagung. NEWS Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. Und eine weitere Exkursion... Wo Seebären das kleine Einmaleins erlernten © Kresspahl | Wikipedia

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