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Schützen & Erhalten · Juni 2023 · Seite 15 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ sollten, wurde der Lehrgang 2-tägig mit 10 Mitarbeitern des Unternehmens in Theorie und Praxis durchgeführt. Als Vorführmeister stand der ehemalige HoBa-Auszubildende der de Graaf Un- ternehmung und jetzige Bautenschutz- meister Espen Bongartz zur Verfügung. Herzlichen Glückwunsch allen Mitarbei- tern und dem Geschäftsführer Jan de Graaf zum Abdichtungsschein. Abdichtungsschein hautnah Grundsätzliches Für Bauwerksabdichtungen nach DIN 18533 sind für Flächenabdichtungen der Wände und Bodenplatten flüssig zu verarbeitende, rissüberbrückende Abdichtungsstoffe geeignet. Der Anwen- dungsbereich unterscheidet sich nach Wassereinwirkungsklasse, Untergrund mit Rissverhalten, dem Rissüberbrü- ckungsverhalten des Abdichtungsstoffs und des Nutzungsverhaltens. Abdichtungen mit Polymermodifizier- ter Bitumendickbeschichtung (PMBC) ist nach DIN EN 15814 geprüft. Für Abdichtungen mit rissüberbrückenden mineralischen Dichtungsschlämmen (MDS) muss ein Verwendbarkeitsnach- weis entsprechend der Prüfgrundsätze PG-MDS vorliegen. Die Abdichtungsnorm für erdbe- rührte Bauteile befindet sich derzeit in der Überarbeitung. Grundsätze der Anforderungen und Ausführungshin- weise werden im Entwurf der DIN 18533 für die Abdichtung mit Flexiblen Poly- mermodifizierten Dickbeschichtungen (FPD) gegeben. Die zu verwendenden Produkte müssen über ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis als Ver- wendbarkeitsnachweis gemäß Muster- Verwaltungsvorschrift Technische Baube- stimmungen (MVV TB C 3.26) verfügen. Ausführungsgrundsätze Die Abdichtungsschicht aus einer flüssig aufzutragenden Abdichtungsmembran muss einen vollflächigen Verbund zum Untergrund aufweisen. MDS und PMBC können normativ verwendet werden, für FPD ist zurzeit noch eine Sonderver- einbarung zu treffen. Folgende Arbeits- schritte sind bei den Verarbeitungen zu beachten: Untergrundvorbehandlungen Untergründe müssen tragfähig sein und sind vorab zu prüfen. Außenecken sind unter 45° zu fasen, Innenecken zu runden. Fehlstellen < 5 mm können mit dem Abdichtungsprodukt selbst verschlossen werden. Der als Kratzspach- telung aufgetragene Flächenausgleich von Rauigkeiten ist keine Abdichtungs- schicht und muss vor dem Auftragen der Abdichtung soweit durchgetrocknet sein, dass die Kratzspachtelung durch den darauffolgenden Arbeitsgang nicht beschädigt wird. Fehlstellen > 5 mm sind nur mit systemkompartiblen Mörteln zu verfüllen. Innenecken Übergänge am Wand-/Bodenanschluss sind als Dichtungskehlen auszubilden. Diese werden für PMBC I MDS I FPD mit Dichtungsmörteln in einem Radius von 40 mm - 60 mm ausgebildet. Der Mörtel ist auf den Untergrund ggf. mit Haftbrücke abzustimmen und muss ka- pillare Wasserleitfähigkeit unterbinden. Alternativ kann, sofern im technischen Datenblatt des Herstellers zugelassen, die Dichtungskehle aus 2-K PMBC hergestellt werden. Der Untergrund sollte dabei immer trocken bleiben und der Radius von 20 mm nicht überschritten werden. Bei FPD wird oftmals zur Sicherstellung der gleichmäßigen Schichtdicke ein zum System zugehöriges vlieskaschiertes Abdichtungsband eingebaut. Voranstrich Voranstrich oder Grundierungen sind systemabhängig. Der Voranstrich bindet Reststaub, kann die Oberfläche verfesti- gen und schafft ein gleichmäßiges Sau- gen unterschiedlicher Untergründe. Bei Die Exponate, an denen die Praxis erprobt wurde. Vorbereitung für mineralische Dichtungs- kehle Lasierend aufgetragener Voranstrich für PMBC

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