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Schützen & Erhalten · September 2022 · Seite 16 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ Zusätzlich jemanden fürs Lager und die Disposition, damit Du als Chef Dich um die Aufträge, Kalkulation, Einweisungen, Abrechnungen, Bedenkenanmeldung usw. kümmern darfst. Das ist nicht mehr normal! Tja, das bedarf reichlich täglich wieder- kehrender Motivation. Wie siehts damit aus? Meine Motivatoren sind jeden Tag aufs Neue meine Mitarbeiter. Ich selbst komme mit meinen ganzen Nebenjobs gut über die Runden, aber wenn man über ein Vierteljahrhundert zusam- menarbeitet, schweißt das zusammen. Man vertraut sich. Auch sind wir stolz, dass wir als kleiner Betrieb ein hohes Leistungsniveau hinsichtlich Termintreue, Qualität und technischem Know-how liefern können, was manchem größeren Betrieb nicht möglich ist. Auch das motiviert uns. Was zeichnet Euch im Vergleich zu Mit- bewerbern aus? Unsere täglichen Leitbilder kann ich in Schlagwörtern veranschaulichen: Technische Kompetenz. Permanente Weiterentwicklung von Produktsystemen und Arbeitsabläufen. Hervorragendes Netzwerk. Einhalten von Zusagen. Ideen anstelle von Problemen. Detaillösungen. Reklamationsarm. Termintreue. Unbüro- kratisch. Klare Aussagen und Anweisun- gen. Hochwertige Ausführungen. Detailliere bitte Eure Schwerpunkte, Spezialitäten und Besonderheiten. Wir sind Benchmark in Verbundabdich- tungen unterhalb keramischer Beläge wie Schwimmbecken, Großküchen und chemischen Anlagen bis hin zum WHG oder Strahlenschutz. Spezialisiert auf die Sanierung von Beckenköpfen bei Schwimmbädern und Detailabdichtun- gen. Wir können für nahezu alle Proble- me eine Lösung anbieten und ggf. selbst oder mit unseren Netzwerkpartnern ausführen. Hervorragende Handwerker für Verbundabdichtungen und Fugen, teilweise mit 40-jähriger Berufserfah- rung, die diese speziellen Anforderungen auch umsetzen können. Was ist Dir wichtiger, Stepan? Weber oder Dein Sachverständigen-Büro? Beide Betriebe sind voneinander wirt- schaftlich getrennt und sollten auch als unterschiedliche berufliche Stationen in meinem Leben betrachtet werden. Während man als GF eines Handwerks- betriebes eine Halbwertzeit bis kurz vor der Pensionsgrenze hat (wenn man es solange überhaupt überlebt), kann man als Sachverständiger sich meistens die Arbeit einteilen. Stephan, schildere bitte Deine Erfahrun- gen mit dem DHBV und Deine Mitarbeit in anderen Interessenvertretungen. Der DHBV ist eine große Familie. Das wird insbesondere bei den Seminaren auf Malle sichtbar. Die Seminare gefallen mir sehr gut, die Kreativität und die Grup- penarbeit werden hier großgeschrieben. Aber das wichtigste sind die Kontakte und die Bildung von Netzwerken un- tereinander. Erfreulich ist, dass diese Beziehungen auch nach dem Seminar Bestand haben. Natürlich kommt auch der Spaß und das Kulinarische nicht zu kurz. Muss auch mal gesagt werden. Viele DHBV-Familienmitglieder leben ihren Job, ihre Arbeit und den DHBV als Verband. Für einen kleinen Verband mit einer so geringen Mitgliederzahl sind der Außenauftritt und die Darstellung schon enorm. Auch ist das Erreichte der letzten 10–15 Jahre sehr hoch anzusehen, das haben andere Verbände so nicht geleis- tet. Wie bei Vielem, ist das aber auch wieder eine Leistung einiger weniger Ehrenämtler, in deren Adern Bitumen und Schlämme fließen. In anderen Verbänden ist der Orga- nisationsgrad schon deutlich komplexer und straffer. Ich als Bautenschützer oder B-Beruf muss mich da schon regelrecht „hocharbeiten“, um deutlich besser als die Kollegen sein. Aber das ist eine Eigenschaft, die ich innerhalb der Familie erlernen durfte und über die ich manch- mal auch stolpere. Aber fast ein Dutzend Arbeitskreise, ein paar Vorstandsposten und einen Obermeister muss man sich auch erst einmal erarbeiten und verdie- nen. Insofern war das Arrangement beim ZDB recht erfolgreich. Aber viel wichtiger sind für mich die Menschen, die man dadurch kennenlernt und das daraus resultierende Netzwerk. Was kannst Du für Bautenschutz- Weisheiten aus Deiner Erfahrung unseren Lesern mit auf den Weg geben? Weisheiten? Mit Weisheiten habe ich es nicht so. Eine Weisheit meines Ausbilders hat mich mein Leben lang begleitet: „Nur so genau wie nötig, nie so genau wie möglich“ in Verbindung mit dem Pareto-Prinzip: „80 Prozent der Ergebnisse werden durch 20 % des Gesamtaufwandes erreicht“. Das befolge ich seit Jahrzehnten und kann mir so den GF, den SV und das Ehrenamt erlauben. Und habe noch Hobbys und Freizeit! Stepan, danke für das Gespräch und Deine ehrlichen Antworten. Fotos: Gerd Weber GmbH Schloss Stolzenfels – Sanierung eines historischen Wehrganges

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