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Schützen & Erhalten · September 2022 · Seite 41 PRAXISI Hintergrundgeschichte Das Schloss Drachenburg und seine Vorburg wurden von einem Bonner Bürger unterhalb des Drachenfelsens in Königswinter Ende des 18. Jahrhunderts in nur 3 Jahren errichtet. Der Bauherr Stephan von Sarter hat es allerdings nie bewohnt, sondern als Repräsentanz genutzt und unter anderem dort Feste gefeiert und Ausstellungen organisieren lassen. Er lebte die meiste Zeit in seiner Wahlheimat Paris. Sein Vermögen stammte hauptsächlich aus Aktien des Suez- und Panamakanals. Das Schloss hatte er zur Demonstration seines Reichtums und Ansehens erbauen lassen. Das Bauwerk im Stil des Historismus knüpft an die Rheinromantik an, besaß eine für die Zeit moderne Warmlufthei- zung sowie Dachstühle aus genieteten Stahlträgern. Baron von Sarter starb 1902 kinder- los, sein Neffe kaufte das Grundstück und machte es der Öffentlichkeit zu- gänglich. Er ließ den benachbarten mit- telalterlichen Burghof abreißen, um dort ein Hotel und Restaurant im Schweizer Alpenstil zu errichten. Das Schloss wurde 1923 durch seinen Neffen verkauft und ab 1931 als eine ka- tholische Internatsschule genutzt. 1940 erwarb die Deutsche Arbeitsfront die Liegenschaft, um als Adolf-Hitler-Schule Jugendliche zu erziehen. In den letzten Kriegstagen wurden Vorburg und Hauptgebäude durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt. Insbesondere wurden alle kostbaren Buntglasfenster zerstört. Im November 1945 wurde Schloss Drachenburg Residenz des amerikani- schen Oberkommandos. 1948 begann der Wiederaufbau im Besitz der Deut- schen Bundesbahn für die Nutzung als Eisenbahnschule. Seit 1953 ist das Land NRW Eigentü- mer, die Bundesbahn verließ das Schloss 1960. Seitdem stand es leer. Schloss und Park verwilderten, Obdachlose suchten Unterschlupf. Das Ensemble wurde zum Abriss frei gegeben. 1971 erwarb der Unternehmer Paul Spinat die Drachenburg und machte es nach großen Investitionen der Öffentlich- keit wieder zugänglich. 1986 wurde Schloss Drachenburg unter Denkmalschutz gestellt und gewinnbringend an die Nordrhein- Westfalen-Stiftung verkauft. Der Restaurierungsaufwand war erheblich und wurde zwischen 1995 und 2010 für insgesamt 27 Millionen Euro realisiert. Untersuchungsarbeiten Durch die Kriegsschäden, dem anschlie- ßenden jahrelangen Leerstand, die feh- lende Beheizung, Dachundichtigkeiten und fehlende Fenster waren Durchfeuch- tungen des Mauerwerks mit Stuckde- cken augenscheinlich zu erkennen. Auch waren die Notsicherungsmaßnahmen unzureichend. 1992 wurde im Rahmen eines Gesamtgutachtens zur Instandsetzung beider Denkmäler der von der IHK Bonn für Holzschädlinge ö.b.u.v. Sachverstän- dige Wilhelm de Graaff von der Stadt Königswinter beauftragt, Vorburg und Schloss auf Schäden durch tierische und pflanzliche Holzzerstörer zu untersuchen. Er veranlasste die Öffnung von Parkettböden, Stuckdeckenprofilen, Holzbalkendecken sowie das Abschla- gen von Putz sowie die Entnahme von Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4
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