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in Blockbauweise Österreichs ist. Den Auftakt der Woche bildete eine geschichtliche Einführung in die Kärntner Bautraditionen und die Entstehung des Museums. Der wissenschaftliche Mitarbeiter und Promovend der Partnerhochschule aus Spittal, Peter Harsányi, führte in das Feld der zerstörungsfrei- en Bauanalyse und die wichtigs- ten Holzschädlinge ein, bevor die Untersuchungen an zwei der im Museum befindlichen Gebäuden stattfinden sollten. Gemeinsam mit Masterstudenten aus den Studiengängen Bauingeni- eurwesen und Architektur wurden zunächst skizzenhafte Aufmaße als Grundlage für die weiteren Un- tersuchungen erstellt und visuell erkennbare Schäden und Auffäl- ligkeiten in der Tragstruktur aufge- nommen. Darauf aufbauend wurden am nächsten Tag unter Anleitung von Prof. Dr. rer. nat. Claudia von Laar Bohrwiderstandsmessungen an zwei der Bauernhäuser in Klein- gruppen vorgenommen, die in den nächsten Tagen ausgewertet wer- den sollten. Eine weitere zerstörungsfreie Me- thode zur Bauaufnahme wurde uns durch Ing. Ulf Scherling aus dem Fachbereich Geoinformation und Umwelt der FH Kärnten erläutert. Dieser zeigte uns anschaulich, wie das gesamte Gelände des Freilicht- museums mittels Drohnentechnik und Gebäude mittels 3D-Laserscan innerhalb kürzester Zeit aufge- nommen werden können. Dabei brachte er uns hochmoderne und die auf dem Markt neueste Technik näher. Als ergänzende Methode lernten wir die Photogrammetrie kennen, die nicht nur für die Bauaufnah- me, sondern auch zur Einbindung auf digitalen Plattformen, für bei- spielsweise digitale Gebäuderund- gänge, verwendet werden kann. Untersuchungsergebnisse: Im Anschluss an die Untersuchun- gen fand die Auswertung der Re- sistographie sowie der Drohnen- aufnahmen am Hochschulstandort in Villach statt. An den untersuch- ten Objekten konnten vorweg vi- suelle Schädigungen durch Nage- käfer und Braun- sowie Weißfäulen festgestellt werden. Anzeichen für einen aktiven Insektenbefall konn- te teilweise durch Bohrmehl an den Außenwänden sowie in einem der Dachstühle festgestellt werden. Es ist zu erwähnen, dass die Häuser des Freilichtmuseums bereits in regelmäßigen Abständen begast werden, um den Befall durch holz- zerstörende Insekten zu bekämp- fen. Maßnahmen gegen holzzer- störende Pilze wurden bislang nicht ergriffen. Die Auswertungen der Bohrprofi- le ergeben, dass die untersuchten Bereiche im Außen- und Innenbe- reich des Hanebauerhauses kei- Abb. 2: Laura Duwe (HS Wismar) beim Durchführen einer Bohrwiderstandsmes- sung an einer Blockbohle des Hanebauer- hauses. Abb. 3: Die 16 kg schwere Drohne „Leica AX20“ mit der das Gelände sowohl photo- grammetrisch als auch als Wärmebild auf- genommen wurde. Abb. 4: Das Gelände in der Drohnen-Software. Schützen & Erhalten · September 2022 · Seite 79

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