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ne größeren Substanzverluste der Querschnitte vorweisen, der Befall durch Nagekäfer jedoch eindeutig verifiziert und quantifiziert werden kann. Am Lavanttalerhaus hingegen konnten verdeckte Fäuleschäden in den Bohlen der Außenwände festgestellt werden. Diese weisen teilweise bereits eine Schädigung des Querschnitts von ca. 60 Pro- zent auf und sind damit als kritisch zu bewerten. Jedoch müssen für eine verlässliche und belegbare Aussage deutlich mehr Messun- gen in verdichteten Abständen vorgenommen werden. Das war im Rahmen der vorgegebenen Unter- suchungszeit jedoch nicht möglich. Entscheidend ist vorerst, dass den Verantwortlichen des Museums bisher keine Informationen über Innenfäuleschäden vorlag und nun dementsprechende Maßnahmen ergriffen werden können. Handlungsempfehlungen: Ziel ist es, das Kulturerbe des Frei- lichtmuseums Maria Saal zu er- halten und zu konservieren. Mit einer jahreszeitlich abgestimmten Überwachung sollte der Ausflug während der Sommermonate be- obachtet und durch bspw. Klebe- fallen und Insektenaufsammlun- gen quantifiziert werden. Auch ein Monitoring der Holzfeuchten in den Herbst- und Wintermonaten kann zur frühzeitigen Maßnahme- nergreifung sinnvoll sein. Durch die dauerhaft offene Bauwei- se sowie die nicht bewohnte oder beheizte Nutzung der Bauernhäu- ser könnte der saisonal bedingte Feuchtigkeitseintrag zum Beispiel mit einer dauerhaften Einhausung, ähnlich eines Gewächshauses, ent- gegengewirkt werden. Eine solch drastische Maßnahme wäre jedoch nicht nur sehr kostspielig, sie wür- de auch das Gesamtbild und den Charakter des Freilichtmuseums radikal verändern. Alternativ zur chemischen Be- kämpfung von holzzerstörenden Insekten ist ein Einsatz natürlicher Feinde (z.B. Schlupfwespen – Spa- thius exarator) zu erwägen. Auch in Ergänzung zu chemischen Holz- schutzmitteln kann die Schädlings- population so möglicherweise mi- nimiert werden. Hinsichtlich des Pilzbefalls ist eine genaue Maßnahmenplanung an- zustellen. Dabei müssen zunächst die Arten der vorhandenen Fäu- leerreger bestimmt werden und darauf abgestimmt, die Wahl eines Holzschutzmittels erfolgen. Rück- schnittmaßnahmen mit Altholzer- satz sind aufgrund des Denkmal- status der Anlage und des Alters der Gebäude nur schwer zu reali- sieren. Den Ausgleich zu denwissenschaft- lichen Untersuchungen lieferten einige Ausflüge in die Region. Zum einen war da das „Bad Maiernigg Café-Restaurant-Zeppitz“, wo wir im Wörthersee baden und schöne Panoramabilder machen konnten. Zum anderen reisten wir auf der Villacher Alpenstraße zur Aus- sichtsplattform Dobratsch. Von dort aus hatten wir eine herr- liche Aussicht auf das Gebirge. Die Kulinarik durfte natürlich nicht zu kurz kommen, sodass wir zahlrei- che österreichische Spezialitäten kennenlernten, wie zum Beispiel Käsekrainer, Backhendl und Most. Die Abende ließen wir meist im Pub in der Klagenfurter Altstadt bei Billiard- und Dartduel- len ausklingen. Rundum war es eine gelungene und vor allem lehrreiche Fahrt. Wir bedanken uns recht herzlich beim Bundesverband Feuchte & Alt- bausanierung e.V. (Bufas) für die finanzielle Unterstützung! Fortsetzung Studienreise zum Kärntner Freilichtmuseum Maria Saal NEWS Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. Schützen & Erhalten · September 2022 · Seite 80
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