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Bild 4: Holzträger mit Durchbrüchen Bild 5: Typische Risse an den Holzträgern Seit dieser Zeit fanden regel- mäßig Untersuchungen an den vorgeschädigten Dachrandkon- struktionen durch den Verfasser statt, welche den Erfolg dieser vergleichsweisen einfachen und kostengünstigen Maßnahme be- stätigten. Die im Dachrandbereich eingebauten Hölzer und Dämm- stoffe sind seit der Unterdruckhal- tung trocken und nicht auffällig. Ungeahnte Folgewirkungen Im Herbst 2019 wurden bei einer Routineüberprüfung der Dachtrag- werke auffällige Rissbildungen in den weitspannenden Holzträgern festgestellt. Nach weiterführenden Untersuchungen durch die beauf- tragten Sachverständigen wurden die drei betroffenen Schwimmhal- len des Bades für die Nutzung ge- schlossen. Die Schadensursache ist auf eine Kombination mehrerer besonderer Umstände zurückzuführen. 1. Durch Aussparungen (zur Lei- tungsverlegung) in den Brett- schichtholzträgern, mit den auf- geklebten Verstärkungsplatten, werden höhere Eigenspannungen erzeugt. Auch sind diese grund- sätzlich höher rissgefährdet als Holzquerschnitte ohne bzw. mit wesentlich kleineren Aussparun- gen. 2. Weiterhin werden die Rissbil- dungen durch die klimatischen Schwankungen gefördert, welche aus der Unterdruckhaltung re- sultieren. Durch Undichtigkeiten an den Dach- Wandanschlüssen strömt bei Unterdruck Außen- luft direkt in den abgehängten Deckenhohlraum ein und verur- sacht hohe, jahreszeitlich bedingte Feuchtenschwankungen. Nachfolgende Bilder zeigen die bis zu 22 m überspannenden Holz- träger im Format 180 mm/ 1150 – 1350 mm, in welchen Aussparun- gen bis zu einem Meter Breite und 55 cm Höhe angeordnet sind. Die entstandenen Risse weisen Rissbreiten von teilweise über 5 mm auf, an den Verstärkungs-plat- ten sind partiell Schäden und Ab- lösungen festzustellen. Messungen des Klimas im Bereich der abge- hängten Decken zeigten, dass an kalten Tagen die Raumluftfeuchten sehr stark abfallen, zeitweise bis unter 22 % r.F. Untersuchungen der Verleimungen der Träger an entnommenen Bohr- kernen zeigten eine ausreichende Klebkraft. Abschließend wurde im Gutachten festgestellt, dass die Holzschäden instandgesetzt wer- den können. Hierzu wurden zwei Sanierungsvarianten erarbeitet: Variante A: Risssanierung, Abdich- tung der Gebäudehülle und Einbau einer Klimaanlage. Variante B: Verminderte Risssanie- rung, vollflächige Aufbringung von Holzwerkstoffplatten. Abdichtung der Gebäudehülle und Umbau der bestehenden Lüftungs- anlage. Bei Variante A wird im Bereich der Holzträger ein gleichmäßi- ges Raumluftklima mit geringen Schwankungen durch die einzu- bauende Anlagentechnik erreicht. Bei Variante B können stärkere Feuchten- und Temperaturschwan- kungen toleriert werden, da durch die Beplankung der Träger mit Holzwerkstoffplatten die Schwan- kungen des Raumklimas „gepuf- fert“ werden. Durch Umbau der be- stehenden Lüftungstechnik soll der abgehängte Deckenbereich stärker mit feuchterer Schwimmhallenluft durchmischt werden, um gleich- mäßig höhere Umgebungsfeuch- ten der Holzträger zu erreichen. Schützen & Erhalten · September 2022 · Seite 83

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