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Schützen & Erhalten · September 2023 · Seite 20 Es schreibt für Sie: Stefan Schebesta Stellv. Fachbereichsleiter Sachverständige Am Kalkofen 22 · 52249 Eschweiler Telefon: 02403-9772572 Telefax: 02403-7581080 E-Mail: schebesta@dhbv.de FACHBEREICHE I SACHVERSTÄNDIGE Einsatz von (Holzfeuchte-)Messgeräten in der Praxis D er Einsatz von Messgeräten gehört heute zur gängigen beruflichen Praxis. Auch wenn die Bedienung der Messgeräte häufig sehr einfach erscheint, liegt aber wie immer der Teufel im Detail. Die Interpretation von Messergebnissen ist dabei immer nur so gut, wie der Bediener hinter dem Gerät. Damit sich der alte Spruch: „Wer viel misst, misst Mist!“ nicht im beruf- lichen Alltag bewahrheitet, werden hier vorweg einige Grundlagen behandelt, damit die gewonnenen Messergebnisse auch in einem Gerichtsprozess stand- halten können. Im Einsatz werden Messgeräte oft den harten schmutzigen und staubigen Bedingungen der Baustellen ausgesetzt. Sie können aber auch irgendwo hart anstoßen, dadurch Schaden nehmen oder sogar herunterfallen. Manchmal bekommt man das Messgerät dann vielleicht gerade noch am Kabel aufge- fangen, wobei Kabelbrüche entstehen können. Starke Temperaturschwan- kungen bei Trocknungseinsätzen oder wechselnde Einsatzbedingungen sowie winterliche Übernachtungen im Auto setzen der Messtechnik ebenfalls ordent- lich zu und sollten vermieden werden. Aus verschiedenen Gründen sollten Messgeräte daher – ähnlich wie beim Auto – je nach Einsatzfrequenz alle 2 bis 4 Jahre durch den Hersteller überprüft, gewartet, gereinigt oder neu kalibriert werden (Bilder 1a + 1b). Wichtig dabei ist, dass auch das Zubehör wie Verbindungskabel und Elektroden mit eingesendet werden, damit der Hersteller alle Komponenten im Zusammenspiel gemeinsam überprüfen kann. Fehlmes- sungen können schließlich verschiedene Ursachen haben. Damit nun die genommenen Mess- werte vor Gericht bestehen können, muss das Messgerät vor jeder Messreihe zunächst immer eine gewisse Routine durchlaufen, in der verschiedene Kenn- werte überprüft und dokumentiert wer- den. Im weiteren Fall soll nun der Einsatz eines Holzfeuchte-Messgerätes (HFM) behandelt werden. Für andere Messge- räte gelten ähnliche Bedingungen. Grundsätzlich sollten für alle Holz- feuchte-Messungen isolierte Elektroden verwendet werden (Bild 2). Die angezeig- te Holzfeuchtigkeit (U) wird dann nur im Bereich der blanken Elektrodenspitzen gemessen. Dadurch können Rückschlüs- se zum Feuchtigkeitsverlauf innerhalb des Holzquerschnittes gezogen werden. Von den Messgerät-Herstellern gibt es verschieden lange Messnadeln von 40mm bis 300 mm Länge, wobei Nadeln über 60 mm mit einem entsprechenden Tiefenanschlag vorgebohrt werden sollten. Falls vorhanden, wird empfohlen das HFM an einen Prüfadapter (erhältlich im Zubehörprogramm einiger Hersteller) anzuschließen. Bei bestimmten Gerä- teeinstellungen muss das Messgerät dann einen definierten Messwert an- zeigen (Bild 3). Anschließend wird die Batteriespannung überprüft (Bild 4) und zuletzt die korrekte Messkurve für die zu prüfende Holzarten eingestellt. Soweit bei dem Messgerät dazuge- hörig, werden danach die umgebenden Raumklimadaten (relative Luftfeuchte und Umgebungstemperatur) sowie die Oberflächentemperatur an der Messstelle mit einem Klimamess- und einer Infrarot- thermometersonde ermittelt. Sind diese Bild 1a: Prüfsiegel Messgerät aus 2021. Bild 1b: Prüfsiegel Messgerät aus 2023. Bild 4: Überprüfung der Batteriespannung.

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