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Schützen & Erhalten · September 2023 · Seite 22 FACHBEREICHE I SACHVERSTÄNDIGE nestern und je nach Zugänglichkeit ist dies allerdings nicht immer möglich. Die genommenen Messwerte können nach Angaben des Geräteherstellers „Gann“ folgende Toleranzen aufweisen: Holzfeuchte (U) Messtoleranz 8%–12% U +/- 0,5% U 12%–18% U +/- 0,5%–1,0% U 18%–25% U +/- 1,0%–1,5% U 25%–30% U +/- 1,5%–2,0% U Messwerte unterhalb einer Holzfeuchte von 5% U können von den Geräten nicht mehr zuverlässig gemessen werden. Die Messwerte springen dann in der Anzeige. Ein anderer Grund für springende Anzei- gewerte kann ein Wackelkontakt oder ein gelöstes Kabel sein. Anzeigewerte unterhalb von 5% U deuten immer auf eine Fehlmessung hin. Vorsicht ist zudem bei Messungen am Bauteilrand geboten. Hier dürfen die Elektrodenspitzen nicht durchgestoßen werden und versehentlich in anderen Bauteilschichten (z. B. im Mörtelbett unter der Schwelle) messen. Das Nehmen einer Referenzmessung empfiehlt sich auch insbesondere bei der Messung von unbekannten Materi- alien wie z. B. älteren Spanplatten aber auch schon bei normalen OSB-Platten. Achtung: Nicht alle Messgeräte sind in der Lage Holzfeuchtegehalte in Holz- werkstoffen zu messen. Aufgrund ver- schiedener Rezepturen der Verleimung, die oftmals nicht bekannt sind oder von örtlichen, klimatischen Umgebungsbe- dingungen abhängig sind, werden die Messergebnisse in Holzwerkstoffen häu- fig fehlinterpretiert, weil die Messwerte nicht 1:1 mit Vollholz verglichen werden können. Auch gehört eine gewisse Erfahrung dazu, die Messwerte richtig zu deuten. Wenn bei Holzwerkstoffen viele Faktoren unbekannt sind, sollte die notwendige Holzfeuchte mit einem Sicherheitsabschlag belegt werden. Als Faustformel kann hier ein Divisor von 1,5 angenommen werden. Eine Holzwerk- stoffplatte sollte dann also anstelle von 20% U nur max. (20 /1,5 = 13,3) 13,3% U aufweisen. Bei Holzfeuchtemesswerten oberhalb der Fasersättigung (bei Nadelholz etwa 30% U und bei Eiche etwa 24%) werden außerdem die Ergebnisse extrem unge- nau, weil bei diesen Holzfeuchten in den Holzfasern freies Wasser eingelagert ist. Eine genaue Messung ist in diesem Be- reich mit dem Messgerät nicht möglich. Zur genauen Holzfeuchtebestimmung bleibt dann nur das Darrverfahren. Fotos: Stefan Schebesta, Eschweiler Bild 5: Überprüfen der Klimadaten, beste- hend aus relativer Luftfeuchte, Umgebungs- lufttemperatur und Oberflächentemperatur. Bild 6: Dokumenta- tion der Holzfeuchte in Verbindung mit den Geräteeinstel- lungen. Die Position und die Einstichtiefe der Elektroden sind ebenfalls erkennbar.
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