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Berufung von Prof. Dr. rer. nat. Constanze Messal an die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst „Attraktive, moderne und hochwertige Lehrangebote gestalten“ Die Hochschule für angewandte Wissen- schaft und Kunst, kurz HAWK, bietet unter einem Dach ingenieurtechnische Studi- engänge und Studiengänge, die gestalte- risch-konstruktiv oder auf die Erhaltung von Kulturgut ausgerichtet sind. Eine Be- sonderheit der HAWK steckt in ihrem (voll- ständigen) Namen. Sie hat drei Standorte: Hildesheim, Holzminden und Göttingen. An jedem Standort werden verschiedene Studiengänge angeboten. Von den drei Standorten profitiert, wer während des Studiums fachlich oder im Rahmen von Zusatzangeboten über den Tellerrand schauen möchte. Außerdem ist die Hochschule durch ihre Standorte in gleich drei Regionen hervorragend ver- netzt. Die Fakultät Bauen und Erhalten in Hildes- heim mit den Studiengängen Architektur, Bauingenieurwesen, Holzingenieurwesen, Konservierung und Restaurierung, steht für eine lange Tradition und ist im besten Kontakt mit Architektur- und Ingenieur- büros, mit Unternehmen aus der Bauwirt- schaft und der Möbelindustrie sowie mit Museen, der Denkmalpflege, Archiven und Bibliotheken. Als Professorin auf den Lehrstuhl für Mikrobiologie in der Restau- rierung wurde Prof. Dr. rer. nat. Constanze Messal seit 01.04.2023 berufen. Seit 2005 ist Prof. Dr. rer. nat. Messal Ge- schäftsführerin der MICOR Gesellschaft für mikrobielle Prozesse und Material- kunde mbH, Mitglied im Team Deutscher Maschinenexperten, ö.b.u.v. Sachver- ständige der IHK Rostock für mikrobielle Materialkunde und Materialschutz an Ma- schinen, Anlagen und technischen Ober- flächen sowie Mitglied beim Bund Tech- nischer Experten. Darüber hinaus ist sie in zahlreichen Verbänden aktiv, unter an- derem stellvertretende Vorstandsvorsit- zende des Bundesverbandes Feuchte und Altbausanierung e.V. und ebenfalls aktiv in der Wissenschaftlich-Technischen Ar- beitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.. Beim Deutschen Holz- und Bautenschutzverband e.V. (DHBV) leitet die Wissenschaftlerin den Fachbereich Schimmelpilze. Über ihre ak- tuelle Tätigkeit berichtet Prof. Dr. rer. nat. Messal im Interview. Welche Themenbereiche beinhaltet Ihre Tätigkeit als Professorin für Mikrobiolo- gie an der HAWK? Meine Berufung umfasst den Lehrstuhl für Mikrobiologie in den Studiengängen Res- taurierungs- und Konservierungswissen- schaften in der Fakultät B. Dieser Lehrstuhl ist übrigens einmalig in Deutschland und zeigt, wie hoch die Naturwissenschaften in Restaurierung und Konservierung ange- sehen sind. Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Archäometrie ist es meine Aufgabe, den angehenden RestauratorInnen naturwis- senschaftliches Arbeiten und Forschen zu vermitteln. Dabei besprechen wir Themen, die auch für Bestandsbauten von Interesse sind: Schimmelpilze und Bakterien, holz- zerstörende Pilze und Insekten, Bauphysik, Schadstoffbelastungen und der Umgang damit immer mit Praxisbezug an den Stu- dienobjekten der Studierenden und den einzelnen Vertiefungsrichtungen der Stu- diengänge wie Schriftgut und Papier, Holz- objekte, Stein und Architekturoberflächen und Gemälde sowie Materialkombinatio- nen. In diesem Semester haben wir uns mit biotischen Abbauprozessen, Bioremedia- tion und Enzymanwendungen befasst und werden das Semester mit einem Modul zur Schadstoffbelastung abschließen. Es ist hierbei eine Besonderheit der HAWK, dass die Vorlesungen nah an die Vertiefungsrich- tungen angepasst sind und somit eine sehr enge Betreuung der Studierenden in einzel- nen Gruppen erfolgt. Natürlich gehört auch die Betreuung von Abschlussarbeiten zu meinem Aufgabengebiet und ich bin schon sehr stolz auf meine erste Absolventin, die gerade in der letzten Woche ihre BA-Arbeit eingereicht hat. Die HAWK geht nun auch eigene Wege, was das Promotionsrecht betrifft, so dass ich mit dem kommenden Semester neben Masterthesen nach einem speziellen Qualifikationsverfahren auch eine Promotion als Erstprüferin betreuen werde. Dies bedeutet aber auch, dass die Forschung an sich einen weitaus höheren Stellenwert einnehmen wird als an Hoch- schulen üblich. Auch hier ist die HAWK mit vier evaluierten Forschungsschwerpunk- ten Spitzenreiter. Nun wird es auch meine Aufgabe sein, meine bisher eher normati- ve Arbeit in den Gremien aufzugeben und stattdessen genau die wissenschaftlichen Fakten zu liefern, die eine Gremienarbeit überhaupt erst möglich machen. Welche besondere Herausforderung sehen Sie in diesem Auftrag? Für mich ist die Verbindung der Natur- wissenschaften mit den einzelnen Vertie- fungsrichtungen sowie der Lehrtransfer in die Ingenieurwissenschaften von großer Bedeutung. Ich bin aktuell die Letzte einer ganzen Generation von Neuberufungen und wir stehen der Aufgabe gegenüber, uns als Studiengang zwar nicht neu zu erfinden, aber dennoch attraktive, moderne und hochwertige Lehrangebote zu gestalten. Gleichzeitig wollen wir Neuberufene unsere Forschung und Lehre eng miteinander ver- zahnen und das macht mir sehr viel Spaß. Natürlich muss ich sehr viel lernen, so habe ich kaum Erfahrungen in der Restaurierung von Papieren und Schriftgut. Dafür kann ich mit Bioziden punkten und eben auch die Bauphysik abdecken. Die Herausforde- rung für mich als Professorin liegt darin, DEUTSCHLAND INFORMATIONEN Schützen & Erhalten · September 2023 · Seite 54
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