web_S&E_03_2023_ub
NEWS Informationen des Bundesverbands Feuchte & Altbausanierung e. V. von Originalplänen aus dem Stadt- archiv Graz werden relevante Bautei- le von Grazer Gründerzeitgebäuden analysiert und vorgestellt. Abschlie- ßend wird eine Lastaufstellung für ein Gründerzeitgebäude erstellt, das als Grundlage für die Modellierung und statische Nachweisführung dient.“ Auf Platz 2 folgt Amel Karic mit seiner Dissertation „Gründerzeitliche Mauer- werksbauten unter Erdbeben – Dyna- misches Tragverhalten, seismische Vulnerabilität und Bemessungsstra- tegien“. Die Kurzbeschreibung gibt Aufschluss: „Angesicht der fehlenden Rückschlüsse über das erdbebenin- duzierte Tragwerksverhalten und der damit verbundenen Unsicherheiten in der seismischen Risikobewertung sowie in der nachträglichen erdbe- bensicheren Sanierung wird in dieser kumulativen Dissertation ein erwei- terter, vertiefender Beitrag über das erdbebeninduzierte Strukturverhal- ten gründerzeitlicher Mauerwerks- bauten vorgestellt. Um eine nachhaltige Gebäudenut- zung mit entsprechender Nutzungs- sicherheit in seismisch aktiveren Gebieten zu ermöglichen, ist ein um- fassender Kenntnisstand über die seismische Empfindlichkeit für eine risikobasierte Bestandsbewertung so- wie für eine erdbebensichere Aus- legung von Sicherheitsmaßnahmen entscheidend. Auf Basis von versuchsgestützten nu- merischen Simulationen (Altbau vor und nach Ertüchtigung etc.) und um- fangreichen Verletzbarkeitsstudien nach dem verheerenden Erdbeben in Zagreb im Frühjahr 2020 konnten wertvolle Erkenntnisse über das dyna- mische Tragverhalten sowie die seis- mische Verletzbarkeit hergeleitet und verifiziert werden. Zudem konnten, ausgehend von den durchgeführten Studien und einer Bestandsuntersu- chung von 200 Gründerzeitbauten in Wien, die gegenwärtig angewandten Bemessungsstrategien gegenüberge- stellt und eine normgerechte Nachbe- messungsstrategie in Form von Nach- bemessungstafeln hergeleitet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse stellen eine wertvolle Basis für eine nachträg- liche erdbebensichere Auslegung von Sicherheitsmaßnahmen dar.“ Die Be- treuung dieser Dissertation hatte Univ. Prof. i. R. Dipl.-Ing. Dr. techn. Andreas Kolbitsch übernommen. In der vorgelegten Diplomarbeit von Finn Esben Schmidt-Bonde (Fach- hochschule Potsdam) wird die Raum- klimatik der Muschelgrotte im Neuen Garten in Potsdam in Abhängigkeit von verschiedenen Lüftungsszenarien und unter Berücksichtigung der aus dem Fußboden ausdiffundierenden Feuchtigkeit untersucht. Zunächst widmet sich die Diplomar- beit der baugeschichtlichen Aufarbei- tung sowie bisherigen Untersuchun- gen und laufenden Klimamessungen. Bevor das Raumklima untersucht und über eine hygrothermische Si- mulation bewertet wird, werden im Rahmen einer Bauaufnahme geotech- nische Untersuchungen und bauphy- sikalische Messungen vorgenommen. In der hygrothermischen Simulation der Raumklimatik kommt der bau- physikalischen Interaktion zwischen dem Raumklima und dem Fußboden eine besondere Aufmerksamkeit zu. Abschließend werden Möglichkeiten zur Verbesserung der Raumluft- und Oberflächenfeuchte sowie der feuch- tetechnischen Situation des Fußbo- dens herausgestellt. Die Diplomarbeit hat Prof. Dr.-Ing. Jörg Röder begleitet. Leider nicht unter den Erstplatzierten landete Jonathan Villing mit seiner Diplomarbeit „Detektion von Spann- stahlbrüchen mit der magnetischen Streufeldmessung unter Variation physikalischer und geometrischer Pa- rameter“, unter Begleitung von Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht von der MPA Universität Stuttgart. Dazu heißt es: „Zum Erhalt von Spannbetonbauwer- ken müssen diese regelmäßig unter- sucht werden. Besonders gefährdete Spannbeton- strukturen werden mit der magneti- schen Streufeldmessung auf Brüche in den Spannstählen untersucht. In der wissenschaftlichen Arbeit wurden in einer Vielzahl praxisnaher Laborver- suche verschiedene Einflussfaktoren auf die Prüfergebnisse der magneti- schen Streufeldmessung untersucht. Jonathan Villing konnte so die Effekti- vität des Prüfverfahrens innerhalb der etablierten Verfahrensgrenzen zum Nachweis von Spannstahlbrüchen in Betonbauwerken verifizieren und Ein- flüsse auf die Prüfergebnisse quanti- fizieren.“ Die Auszeichnung der Preisträger erfolgt anlässlich der 33. Hansea- tischen Sanierungstage vom 16. bis 18. November 2023 in Lübeck. Die Preisträger*innen haben die Möglich- keit, Mitglied des BuFAS (zwei Jahre beitragsfrei) zu werden. Alle Bewerber/-innen erhalten als Dank für Ihre Beteiligung eine Einla- dung zur kostenlosen Teilnahme an den diesjährigen Hanseatischen Sa- nierungstagen. Schützen & Erhalten · September 2023 · Seite 84
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