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Der Empfang der Roten Laterne als Rüge für die am spätesten einge- reichte Niederschrift des Vortrags zu den Hanseatischen Sanierungs- tagen hat sich mittlerweile zu ei- ner wahren „Challenge“ entwickelt. Ganz einfach gesagt: Jeder möch- te diese „Trophäe“ haben, keiner möchte sie wieder hergeben. Be- sonders humorvoll schilderte die- sen Umstand in diesem Jahr Prof. Dr. Harald Garrecht und kam den- noch nicht umhin, sie an einen neuen verdienten Preisträger wei- tergeben zu müssen. Übrigens la- gen nur wenige Stunden zwischen den Abgaben der beiden Beiträge und nach Prof. Garrecht ist jetzt Dr. Dieter Figge für ein Jahr stolzer Be- sitzer dieser nostalgisch anmuten- den Laterne. „Die Rote Laterne ist etwas Au- ßergewöhnliches, sie ist mir nicht nur lieb geworden, sondern un- entbehrlich. Ein Jahr lang stand sie jetzt auf meinem Schreibtisch und ich konnte jedem erklären, was es mit dieser Laterne auf sich hat. Aber nicht nur, dass sich viele schö- ne Gespräche daraus ergeben ha- ben, die Laterne gibt auch optisch etwas her,“ verdeutlichte Garrecht anlässlich der feierlichen Überga- be. Alljährlich seien die Referenten aufgefordert, sich in diesen Wett- kampf einzubringen. „Das ist aller- dings nicht jedermanns Ding, denn je weiter die Zeit voranschreitet, desto nervöser wird Detlef Krau- se.“ Er müsse den Tagungsband mit allen Beiträgen zusammenstel- len und stehe unter Zeitdruck. „Sie müssen sich das so vorstellen: Det- lefs Nummer leuchtet zum 20. Mal auf dem Display auf - klar weiß ich, was er will. Ich ignoriere den An- ruf, da heisst es, Nerven zu behal- ten.“ Und weiter: „Lieber Detlef, mit später Reue hoffe ich, dass Du mir verzeihst, ich war stolzer Träger der Roten Laterne und ich werde sie mit Stolz weitergeben.“ Allerdings, so führte der Laudator aus, sei es wirklich schwer, die Laterne wieder herzugeben. „Man ist dankbar, man hat eine Laterne, die einem den Weg nach Hause weist, gerade im Winter ist das so wichtig.“ An sei- nen Nachfolger gewandt, betonte Garrecht: „Wenn ich gewusst hätte, dass Sie mein Nachfolger sind, hät- te ich sofort aufgegeben, also eher abgegeben.“ Dabei habe sich die Laterne im Schwäbischen so wohl- gefühlt. „Die Laterne war schlicht sauer, denn jetzt muss sie ins West- fälische. Doch wir haben uns noch auf der Hinfahrt nach Lübeck im Zug beim Frühstück versöhnt: Ich habe meiner Laterne versprochen, dass ich sie wieder zurückhole,“ sagte Garrecht augenzwinkernd. Und zu guter Letzt: „Wegen dieser Laudatio habe ich jetzt auch noch meinen Zug verpasst.“ Prof. Dr. Harald Garrecht gibt Trophäe schweren Herzens ins Westfälische ab Rote Laterne an Dr. Dieter Figge übergeben Wenngleich die Rote Laterne als strenge Verwarnung gedacht ist, möchte jeder Referent diese Trophäe haben: Weitergabe von Prof. Garrecht an Dr. Dieter Figge, im Beisein von Prof. Axel C. Rahn (von rechts) NEWS Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. Schützen & Erhalten · Dezember 2022 · Seite 104

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