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Schützen & Erhalten · Dezember 2022 · Seite 37 FACHBEREICHE I SCHIMMELPILZE ■ Bauwerksabdichtung, Feuchte- & Schimmelsanierung ■ Natursteinsanierung & Natursteinkonservierung ■ Risssanierung mit dem Ruberstein® Spiralankersystem ■ Mauerwerksverfestigung ■ Oberflächenreinigung & Fassadenschutz BAUTENSCHUTZ SANIERUNG DENKMALPFLEGE RUBERSTEINWERK GmbH Michelner Str. 7-9 09350 Lichtenstein/Sachsen Tel. 037204 - 6350 Fax. 037204 - 63521 info@ruberstein.de Ihr kompetenter Hersteller von Spezialbaustoffen für: www.ruberstein.de www.spiralankersystem.de Hilfe und Lösungen wurden beim DHBV-Praxistag Schimmel in Wohnungen in Stralsund vorgestellt. Eigentlich war der Praxistag zum Thema Schlechte Luft schon für 2020 geplant, coronabedingt dann doch erst in diesem November durchführbar. Der sehr gut besuchte Praxistag startete mit zwei Vorträgen zur Erfassung und Bewertung luftgetragener Mikroorganismen. Dr. Christoph Traut- mann eröffnete seinen Vortrag mit einem historischen Abriss der mikrobiologischen Raumluftmessung und zeigte auf, wie sich in den letzten Jahren die Messtechnik verschlankt hat. 1 Er berichtete darüber, wie aus ersten Reihenuntersuchungen Hintergrundwerte abgeleitet wurden und die Bewertungskriterien entstanden, die im aktuellen Schimmel-Leitfaden des Umweltbundesamtes nachzulesen sind. Dabei ging er explizit auf die Fra- gestellung ein, wie entscheidend eine Referenzmessung ist. Dr. Trautmann skiz- zierte, wie unterschiedlich die Außenluft- probe als Referenz ausfallen kann, wenn unterschiedliche Stockwerke beprobt werden oder aufgrund von Wetterer- eignissen eine starke Einflussnahme auf die erfassbaren Schimmelbestandteile der Außenluft erwartet wird. So kommt Dr. Trautmann zu dem Schluss, als Re- ferenz einen vergleichbaren Innenraum zu beproben, um die meteorologischen und baulichen Einflüsse auf die Außen- luftkonzentration auszuschließen. Im Anschluss berichtete Angela Stein- furth über ihre Erfahrungen zu Raum- luftmessungen und erläuterte wann, wie und warum eine Raumluftmessung sinnvoll ist und welche mikrobiologischen Voraussetzungen überhaupt erst eine Abbildung einer mikrobiellen Belastung in der Raumluft möglich machen. 2 Hier kamen auch Untersuchungsmethoden zur Sprache, die in Deutschland wenig etabliert sind, in Dänemark jedoch häu- fig eingesetzt werden. Dazu zählt der biochemische Nachweis über spezifische Enzyme von Schimmelpilzen als ELISA- Test für Luftproben, der teilweise auch in Deutschland eingesetzt wird, aber auch ein neues Verfahren zum ELISA- basierten Nachweis von Allergenen. In Deutschland bisher nicht etabliert ist ein dänisches Verfahren zur Untersuchung von Staub- und Raumluftproben mittels DNS-Sequenzierung. Was die Verfahren im Einzelnen leisten können und wie gut ein Schaden damit erfasst wird, konnte Angela Steinfurth mit einem For- schungsprojekt belegen. Sie untersuchte ein Ensemble von 150 zusammenhän- genden Wohnungen mit Verdacht auf versteckten Schimmelbefall in der Fußbodenkonstruktion mit den drei vorgestellten Messmethoden und konnte dabei feststellen, dass sich betroffene Bereiche auch gut in der Raumluft nach- weisen lassen, wenn man die Methoden kombiniert. Den abschließenden Beweis erbrachten dann die Bauteilöffnungen. Beim Thema Schlechte Luft geht es ja auch um die Erfassung der Randbedin- gungen. Das Thema griff sich Michael Resch und ging auf die Messmethoden zur Erfassung von Feuchtigkeit und Temperatur in der Raumluft und im Bau- stoff ein. 3 Als charmanter Quizmaster brachte Michael Resch die Teilnehmer mit kniffligen Fragen gekonnt ins Schwitzen, so dass tatsächlich eine Lüftungsinitiative ergriffen werden musste. An Beispielen wurde der korrekte Umgang mit den Messgeräten gezeigt und gern auch mal stringent auf Messdummheiten hinge- wiesen. Man muss es eben können, das Erfassen und Bewerten von Baustoff- und Klimakennwerten. Und wenn man das mit dem Messen hinbekommen und richtig interpretiert hat, sind Konsequenzen abzuleiten. Damit wären wir wieder beim Lüften und hier wurde aus Franken Uwe Münzenberg als Vortragender zugeschaltet. Bevor Uwe Münzenberg Lüftungsroutinen erklärte und bewertete, richtete er sein Augen- merk auf das Thema Radon. Mit Blick auf die aktualisierte Radonkarte kam er nicht umhin, dem Tagungsort Stralsund eine gewisse Ausstrahlung zu bescheinigen. Wieder sind wir beim Lüften, denn wie die relative Luftfeuchtigkeit ist auch Radon ein Problem, wenn sich das radio- aktive Edelgas im Innenraum anreichern und nicht abgelüftet werden kann. Beim Thema Lüften machte Uwe Münzenberg dann keinen Hehl daraus, dass Querlüf- tung nicht immer die beste Methode ist, um Feuchtigkeit aus dem Innenraum abzutransportieren. Als Verfechter der Kipp- und Spaltlüftung konnte er an Beispielen belegen, dass sich damit eine ausreichende Luftwechselrate einstellen lässt, um Schimmelschäden durch erhöhte Raumluftfeuchten zu vermeiden. Geht es dann doch mal schief und man streitet sich um die Schuldfrage,

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