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Christo, dem ehemaligen Palast der Templer aus dem 12. Jahrhundert in Tomar, bis hin zur hochmodernen Casa da Música von Rem Koolhas, deren Besichtigung unter fachkundiger Führung in Porto ein ganzer Nachmittag gewidmet wurde. Die bedeutendsten Weltkulturerben des Landes, wie das als Wiege der Nation geltende Guimarães oder die Universität von Coimbra mit deren majestätischer Biblio- thek, wechselten ab mit völlig Gegensätzlichem, so z. B. einer Führung durch das als architektonische Besonderheit geltende in einen Fels gebaute moderne Fußballstadion von Braga. Der Abschluss des sehr ambitionierten und voll mit Highlights gespickten Programms, das kaum Zeit für Privates ließ, war, wie konnte es anders sein, erneut einem Weltkulturerbe vorbehalten, dem Palácio Nacio- nal de Sintra. Baulich und historisch ein Juwel in seiner wechselvollen Geschichte vom maurischen Alcázar zum Renaissance-Schloss. Als besonderes Augenmerk galt bei den Holzschützern vor allem die weltberühmte Schwa- nendecke im größten und festlichsten Raum des Palastes. Der Name geht auf das Deckengemälde zurück, das aus 27 Holzschatullen im Renaissancestil besteht, die mit weißen Schwänen in verschiedenen Positionen und mit umgekehrten kronenförmigen Spitzen verziert sind. Symbolisiert werden soll dadurch die ewige Treue, für das dieses Tier in vielen Kulturen steht. Man erinnere sich nur an Richard Wagners „Lohengrin“. Die Aufmerksamkeit unserer Fachleute galt allerdings weniger den Schwänen als der Suche nach Befallsan- zeichen des Echten Hausschwamms, den ihre Kollegen bei der DHBV-Fachexkursion im Jahr 1997 dort entdeckt hatten. Und tatsächlich, auch 25 Jahre später wurden sie erneut fündig. Manches scheint sich doch als resistenter zu erweisen, als gedacht. Eine Erkenntnis die nicht neu ist und sich immer wieder bestätigt, man denke nur an unseren treuen Begleiter Covid. fr FACHEXKURSION Schützen & Erhalten · Dezember 2022 · Seite 67 27 Schwäne zieren die Decke im Fest- saal des Palastes von Sintra. Mittagspause in Nazaré mit Blick auf Wellen und Strand Das Stadion von Braga, in den Felsen gebaut und mit an Stahlseilen aufgehängter Tribünenüberdachung Ein Blick in die „portugie- sische“ Antike, die römischen Ausgrabungs- stätten in Coimbriga

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