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Herbst – das ist die Zeit der Tagungen B eim DHBV sind das neben dem Verbandstag vor allem die Tagungen der Landesverbände. Über beides wird in dieser Ausgabe ausführlich berichtet. Erneut zeigte sich, über welch hoch- qualifiziertes Potential der DHBV in den eigenen Reihen verfügt. Allen, die in Ulrichshusen Gelegenheit hatten die Fachtagungen zu verfolgen oder nun im Nachhinein die Beiträge im Mitgliederbereich unserer Homepage zum Selbststudium abrufen, wird nicht entgehen, wie oft sie hier auf DHBV- Mitglieder als Vortragende stoßen. Zwei der Referenten aus den eigenen Reihen möchte ich diesmal besonders hervor- heben, da sie geradezu „Leuchttürme“ sind, wenn es sich um den Baustoff Holz handelt. Auf der akademischen Seite ist dies Dr. Dietger Grosser und auf der Seite des Handwerks Zimmermei- ster Otto Joachim Krause. So gehörte die Verbandstagsbühne mit Dietger Grosser noch einmal einem Mann, der in zahlreichen Gremien Großes für den Holzschutz geleistet und bewirkt hat. Seinen Vortrag über „Feuchtholz- und Faulholzinsekten – ihre Biologie und das von ihnen verursachte Schadbild“ finden Sie, wie oben erwähnt, im Mit- gliederbereich unter www.dhbv.de. Wer das Glück hatte dem Vortrag von Otto Krause bei der Herbsttagung des neuformierten Landesverbandes Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen beizuwohnen, dem war es unmöglich, sich der Faszination sowohl des Vor- trags als auch des Vortragenden zu entziehen. In Zunftkleidung und mit geschlossenen Augen nahm Meister Krause seine Zuhörer gedanklich mit auf die Baustelle des vor Jahren unter seiner Leitung sanierten Dachstuhls des Meißener Rathauses. Dessen spätere Ortsbegehung, das Titelbild zeigt einen Ausschnitt des Dachstuhls, war dann der beeindruckende optische Beweis des zuvor Gehörten. Die Eindrücke und Kontakte, die man auf solchen Tagungen gewinnt und mit in den Alltag nimmt, sind durch bloßes Lesen und Selbststudium nicht zu erset- zen. Auch wenn der finanzielle Aspekt hier nicht im Vordergrund stehen sollte, sind der DHBV e.V., der BuFAS e.V. und die WTA GmbH übereingekommen, bei allen Veranstaltungen, die direkt von den Institutionen durchgeführt werden, den Mitgliedern der drei Verbände einen Nachlass von 10% auf die reguläre Teil- nahmegebühr zu gewähren. Vielleicht ist dies ja ein kleiner Anreiz sich des Öfteren gegenseitig zu besuchen. Herzlichst Ihr Friedrich Remes I GLOSSE I I EDITORIAL I „Neue Besen kehren gut“ Z wei Jahre ist es nun her, dass das neue Säuberungskommando in Berlins feudalstem Hauswirtschaftsraum eingezogen ist. Wurde seitdem der Dreck der voraus- gegangenen Jahre tatsächlich nachhaltig entsorgt oder doch wieder nur unter den Teppich gekehrt? Kann das Wegfegen von Regie- rungsjets mit HKennzeichen schon als gelungene Säuberungsaktion gelten? Wenn unsere Annalena zukünftig auf demselben Besen, der für diesen Kehraus verwendet wurde, zu ihren Überseeter- minen fliegen wird, ist die Chance, in Australien anzukommen voraussichtlich ungleich höher als zuvor. Aber dafür sollen ja jetzt sämtliche Vollzeitkiffer aus den dunklen Ecken bundesdeutscher Fußgängerzonen mit dem Eisernen Besen in einen Cannabis- Club wie z. B. den RB Leipzig-Heiterblick hinweggefegt werden. In diesem Zusammenhang legt der Softdrink-Fabrikant Red Bull übrigens Wert darauf, dass der neue Verein „Rausch-Bong Leipzig“ nicht mit dem Bundesligisten „Rasen-Ballsport Leipzig“ verwechselt wird. Im Gegensatz zur liberalen Schweiz, die mit dem Club Grasshoppers Zürich bereits seit 1886 am Start sind, schreiben die Staatssekretäre der Bundesregierung noch an dem 34. Entwurf der „Allgemei- nen Verwaltungsverordnung zum Vollzug der teilweisen Legalisierung der weichen Droge Cannabis“ (AVvozVdtLdwDC). Womit mal wieder bewiesen wäre: was für die Amerikaner der Elektrische Stuhl und für die Russen der Destillier- apparat ist, ist für die Deutschen der Aktenordner. Aber zurück zum Thema „neue Besen“. Wie soll man dem neuen Chef, Kunden, Ehepartner oder Tinder-Date gegenübertreten? Abwartend, die Borsten abtastend, bis man Gewissheit hat, ob man es mit einem knochenharten Stahlbesen zu tun hat oder einem soften Feudel? Hier ist sicherlich zu bedenken, dass die harten Klopper gerne häufig nur an der Oberfläche hässliche Kratzer hinterlassen, die weichen Härchen eines Handfegers jedoch besser in die schmud- deligen Ecken kommen. Apropos keine schmuddeligen Ecken… Wie ist eigentlich die „neue Besenin“ (wenn schon gendern, dann richtig!) in der Kölner Geschäftsstelle einzuschät- zen? Eher Typ Meister Propper oder Lenor Weichspüler? Meine Erfahrung: ein gesundes Mit- telding. Harte Ansage von Deadlines, gepaart mit schmeichelnder Erwartungs- haltung zur Motivationsoptimierung. Hätte fast gewirkt. Ich war bemüht, hatte ein schlechtes Gewissen, aber am Ende – doch wieder zu spät. Sorry, schuld war definitiv nicht der Besen, sondern der Staub. In diesem Sinne: … natürlich würde ich es nie wagen C. B. als „alten Besen“ zu bezeichnen… Ihr Ralf Hunstock
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