S&E Glossary

Fachbereiche Bautenschutz Wer auf die Internetseite unseres Verband- mitgliedes Reinhard Schäfer, Fachbetrieb für Holz- und Bautenschutz in Warburg, klickt, erfährt, dass die erste Haut des Menschen seine eigene, die zweite seine Kleidung und die dritte Haut seine eigene Behausung ist und hierfür gibt Reinhard Schäfer individuelle Sanierungsvorschläge. Das Zitat von Friedensreich Hundertwasser thront neben dem Firmenlogo von Schäfer auf der Startseite des gleichnamigen Holz- und Bautenschutzbetriebes aus Warburg/ Scherfede. f Herr Schäfer, Ihr Unternehmen ist als Fach- betrieb für Holz- und Bautenschutz tätig. Was sind Ihre Tätigkeitsschwerpunkte? h Spezialisiert haben wir uns auf die Bauwerks- abdichtung an Alt- und Neubauten. Fugen- abdichtungen von Windkraftenergieanlagen, alles rund um die Betoninstandsetzung und Rissverpressung sowie die Instandsetzung von abwassertechnischen Anlagen, wie Kanä- le, Schächte, Klärbecken und Überlaufrinnen gehören ebenso in unser Leistungsangebot. Wir sind neben dem Bauten- und Fassaden- schutz aber auch im Holzschutz tätig. Die Bekämpfung holzzerstörender Pilze und In- sekten, Hausschwammbekämpfung und die Schimmelpilzbeseitigung ist in unserer Re- gion unsere Sache. Weitere Infos über unser Unternehmen finden Interessierte auf unserer Homepage unter www.bautenschutzschaefer.de . f Für die vorangegangene Ausgabe unserer Fachzeitschrift stellten Sie die Fotodoku- mentation. Können Sie uns nähere Anga- ben zum Sanierungsobjekt machen? h Beim BV handelt es sich um die Bundesge- schäftsstelle des Bundes der Militär- und Polizeischützen e. V. in Paderborn. Die Ver- waltung der Mitglieder dieses Schützenver- eins sind Bundeswehrsoldaten, Reservisten, Polizei- und Bundesgrenzschutzbeamte sowie Angehörige von Zoll- und Justizbehörden, die aus beruflichen Gründen ständigen Um- gang mit der Waffe pflegen. Die Verwaltung der ca. 28.000 Mitglieder wird durch diese Bundesgeschäftsstelle in Paderborn geleistet. Die erdberührten Grundmauerwerke hatten Feuchte- und Salzschäden und der Keller war nur in Teilbereichen nutzbar. Wir begannen die Arbeiten im September 2011 und stell- ten die Arbeiten Anfang April 2012 fertig. f Herr Schäfer, können Sie unseren Lesern Ihre Arbeiten etwas detaillierter schildern? h Erdberührt wurden ca. 80m³ Bodenaustausch vorgenommen und nach Fertigstellung der erdberührten Bauwerksabdichtung erfolgte die Anfüllung mit Grubenkies. Etwa 60m² des Kellers waren nur von außen zugänglich und hiervon mussten wir fast 25m² der ge- gen das Erdreich betonierten Außenwände aufarbeiten. Nach der Reinigung des Unter- grundes, dies geschah mittels Hochdruck- wasserstrahlen mit 160 bar, erfolgte die Egalisierung des Untergrundes mit einem universellen Reparaturspachtel. Fast drei Tonnen Material wurden zum Aufarbeiten der Wandflächen benötigt. Die erdberührte Abdichtung erfolgte, wie bekannt, mittels Systemgrundierung und Reaktivabdichtung gegen die Wasserbeanspruchung aufstauen- des Sickerwasser. Zum Schutz der Abdichtung wurden 6 cm dicke extrudierte Hartschaum- platten vollflächig verklebt. f Sie setzten eine Reaktivabdichtung für die nachträgliche Bauwerksabdichtung ein. Warum? h Aufgrund der herbstlichen Jahreszeit war mit unbeständiger Witterung zu rechnen. Wir wollten den Bauablauf nicht verzögern und die Vorteile einer solchen Abdichtung liegen gegenüber einer kunstoffmodifizierten Bitu- mendickbeschichtung und auch gegenüber einer 2-komponentigen Abdichtung klar auf der Hand: – Ein schnellerer, witterungsunabhängiger Erhärtungsverlauf – Kürzere Wartezeiten bis zur Verfüllung der Baugrube – Beständig gegen rückseitig einwirkendes Wasser während der Bauphase nach Durchtrocknung – Eigenspannungs- und rissfreie Erhärtung auch bei Wind. Mir war wichtig, den Auftragnehmer vollum- fänglich über die von uns angebotene Aus- führungsart vorab zu informieren. f Wurden auch Sanierputzarbeiten ausgeführt? h Die Flächen der Außenwände wiesen raum- seits eine sehr hohe Sulfatbelastung auf. Nach dem Abstemmen des Verputzes wur- den auch hier die Mauerwerksoberflächen mit Hochdruckwasserstrahlen gereinigt und nach Abtrocknung mit Druckluft abgeblasen. Im ersten Arbeitsgang wurden die Wand- flächen mit Porengrundputz-WTA egalisiert und anschließend 2 cm aufgeputzt und für den folgenden Sanierputzauftrag aufgeraut. Anschließend wurden 2 cm Sanierputz-WTA aufgezogen und abgerieben. Durch Schad- salzuntersuchung abgegrenzt, wurden die In- nenwände bis 1 m Höhe mit Sanierputz-WTA, der übrige Bereich mit Putzmörtel verputzt. f Musste eine Horizontalsperre eingebaut werden? h In den 60cm dicken Stampfbetonumfassungs- wänden sowie dem Ziegelinnenmauerwerk wurde eine nachträgliche Horizontalsperre gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit im Injektionsdruckverfahren eingebracht. Die von außen nicht zugänglichen Bauteile der Umfassungswände wurden ebenso verti- kal abgedichtet. Hierfür wurde ein begrenzt dehnfähiges 2-K PUR-Injektionsharz verwen- det. Der Materialeinsatz betrug fast 2,3Ton- nen. Die Bauherrschaft ist zufrieden und der zweite Bauabschnitt wird gerade begonnen. Herr Schäfer, haben Sie Dank für Ihre um- fassenden Informationen zum Objekt und wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute. Artikelserie Bautenschutzprofi(l) „Der Mensch hat drei Häute…“ Im Gespräch mit Reinhard Schäfer Schützen & Erhalten · Juni 2012 · Seite 17

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