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Schützen & Erhalten · September 2008 · Seite 27 Als ehemaliger Teilnehmer am Fortbil- dungslehrgang des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes (DHBV) zum Holz- und Bautenschutztechniker beim Handwerkskammer-Bildungszentrum (HBZ) in Münster (01.2008) möchte ich einige persönliche Erfahrungen an die weitergeben, die es interessiert. Gleichzeitig bedanke ich mich bei allen Dozenten und Mitschülern für die Unter- stützung auf dem Weg zum Bestehen der Technikerprüfung. Einleitung Begonnen hat alles bei einem Baustellenbe- such im Jahr 2005. Mit der Erwartung auf einen einträglichen Auftrag im Bereich der Schimmel- pilzsanierung und der Gebäudereinigung führ- te ich mit einem Arbeitskollegen eine Ortsbe- gehung durch. Drei junge Männer hatten eine ansehnli- ches Haus ersteigert, wollten dies sanieren und umbauen um, es dann zu vermieten oder zu verkaufen. Unsere Aufgabe sollte die Fassaden- reinigung und die Schimmelpilzbekämpfung im Innenraum sein! Im Laufe des Ortstermins stellte sich her- aus, dass die Schimmelpilzsanierung im In- nenbereich eines der eher kleineren Probleme in diesem Hause war. Ich stand hier vor völlig zerstörten Holzböden und Deckenbalken in den oberen Etagen des Gebäudes. Hier musste ich als Schimmelpilzsanierer auf angrenzende Gewerke verweisen („Schade eigentlich!“). Das war ganz klar nicht mehr meine „Bau- stelle“ und das hat mich sehr geärgert. So sehr, dass ich beschloss, das muss sich ändern ... In der Zwischenzeit führte ich viele Gesprä- che. Was, Wann, Wo, Wer weiß etwas? Usw. ... Auf Empfehlung eines Kollegen aus Bremen bin ich an den DHBV geraten. Vielen Dank, Peter! Der größte Dank geht an meinen Geschäfts- führer, der die folgenden Weiterbildungen sehr unterstützt hat. Der Techniker Als erstes stellte ich fest: Wer sich dazu ent- schließt am Lehrgang zum Holz- und Bauten- schutztechniker teilzunehmen, muss eine Menge an Vorleistungen erbringen und Vorwissen im Be- reich Holz- und Bautenschutz mitbringen sowie letztlich Nachweise der Zertifikate: Sachkunde- nachweis Holzschutz am Bau, Nachträgliche Bau- werksabdichtung, Injektionsschein, KMB-Schein, SI-Schein und VOB-Seminare vorlegen. Bei Interesse empfehle ich geneigten Lesern die Internetseite: www.dhbv.de Die Schulungen können alle im HBZ in Müns- ter absolviert werden. Kosten: Nicht unerheblich! Vergünstigungen gibt es durch die DHBV-Mitgliedschaft. Bei Anmeldungen für Kurse oder Scheine und Fragen in dieser Richtung hilft „immer freundlich“ gern Frau Hoeing aus dem HBZ weiter. Hat man sich entschlossen und es bis nach Münster geschafft, stehen im Bildungszentrum selbst auch Zimmer zur Verfügung. Diese sind spartanisch eingerichtet und klein, werden aber um so freundlicher von Frau Weverinck-Fried- richs verwaltet. Sie macht wirklich alles mög- lich, was geht: Von der neuen Matratze bis hin zum Nachtportier, der sich um nächtliche Fuß- ballspieler oder verirrte Alkoholsünder auf den Balkonen kümmert. Da wird auch schon einmal ein Doppelzim- mer ausgegeben, damit der Platz im Zimmer für die ganzen Schulungsunterlagen reicht oder bei Überfüllung ein naheliegendes Quartier or- ganisiert. Zu Schulungen und Scheinjägerei ist sicher- lich schon viel geschrieben und gesagt worden. Meine Tendenz ist ganz klar: Ich habe mich in Münster „gut aufgehoben“ gefühlt! Es war einfach stimmig und die Dozenten ha- ben mich erfolgreich bei meiner Aufgabe, die Ab- schlussprüfung zu bestehen, so gut unterstützt, wie es Ihnen möglich (oder nötig) schien. Schulungen finden statt, Scheine kommen ... und man vergisst sie auch schnell wieder. Ich gestehe, dass ich mich schon nicht mehr an alle Seminare erinnere, die diese Ausbildung begleiteten. Es gab das eine oder andere, was ich nicht so schnell vergessen werde. Mein Highlight dieser Schulungen und Se- minare war der „Sachkundenachweis Holzschutz am Bau“ unter Federführung von Herrn Ekkehard Flohr, Herrn Georg Brückner und Herrn Scheu- vens. Dies Thema interessierte mich allerdings persönlich, da ich eine Ausbildung in der Biolo- gie im Bereich Insekten genossen habe. Ich habe noch nie so viele Exponate von holzschädigenden Insekten, über holzzerstörende Pilze bis hin zu Bauhölzern gesehen. Mit nur 8 Teilnehmern war unsere Gruppe recht klein und wir hatten einige freie Tische in unserem Lehrgangsraum. Für die Ausstellung des Anschauungsmaterials waren also noch einige Ti- sche frei. Diese wurden vollständig mit Proben u. ä. Material bedeckt und Herr Flohr wies uns darauf hin, dass wir mangels Ausstellungsfläche die weiteren Exponate zur Ansicht aus den Kisten unter den Tischen nehmen könnten. (Wie geht das alles nur in einen normalen PKW?) Wir wurden in kurzer Zeit, vor allem durch die Ausstrahlung geballten Wissens und seine absolu- te Identifizierung mit dem Thema Holzschädlinge, von Herrn Flohr in den Bann gezogen. So wurde der anspruchsvolle Lehrgang für den Einen oder Anderen doch zum Startschuss für eine Tätigkeit im Bereich Holzschutz oder weckte zumindest das Interesse an einer solchen. Immer wieder wurden Fälle aus der vielfäl- tigen Praxis unserer Referenten herangezogen und diskutiert. Auch die Ausführung von vor- beugenden chemischen Holzschutzmaßnahmen Erfahrungsbericht von der Qualifikation zum Holz- und Bautenschutztechniker Ausbildung Die neuen Holz- und Bautenschutztechniker/innen mit ihren Dozenten Georg Brückner und Rainer Spirgatis.

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