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Schützen & Erhalten · Juni 2003 · Seite 34 FORUM Edmund Bromm, Geschäftsführer „Isar-Bautenschutz“ Sanierputz oder I-Bausystem© – Zuverlässige, zeit- und kostensparende Inneninstandsetzungen feuchter Keller – 1994 landete eine sehr umfangreiche Ausschrei- bung für die Instandset- zung der „neuen“ Archi- tektenkammer Bayerns auf meinem Schreibtisch. Darin war – wie bei sol- chen Vorhaben üblich – davon die Rede, „das Ge- bäude außen aufzugra- ben, eine neue Abdich- tung und eine Wärmedäm- mung aufzubringen...“ usw. Um ein Angebot für die Abdichtungsarbeiten auszuarbeiten, begab ich mich zur genaueren In- spektion vor Ort. Es handelte sich um ein Gebäude aus der Jahrhundertwende mit mehreren Anbauten, überdach- ter Auffahrt, einer großen Ter- rasse und Treppenaufgängen mit schönem Natursteingeländer. Ich stellte fest, dass die Arbei- ten gemäß der Ausschreibung nicht oder nur mit unverhält- nismäßig hohen Aufwand durch- führbar waren. Deswegen mach- te ich den Alternativvorschlag, das Gebäude mit dem von uns entwickelten I-Bausystem nur von innen zu bearbeiten. Die- ses besondere System bietet ein neues, außergewöhnliches Ver- fahren für die Trockenlegung und Instandsetzung feuchter Keller, die gegenüber den alt- hergebrachten Methoden neben Zuverlässigkeit und erheblich geringerem finanziellen Aufwand eine Vielzahl weiterer Vorteile hat. Es war nicht einfach, beim Bauherrn eine Lösung durchzu- setzen, die der traditionellen Methode widersprach. Letztend- lich jedoch konnte ich ihn voll- ends von den Vorzügen des I- Bausystems überzeugen. Dabei waren nicht nur die nicht un- erheblichen Kosteneinsparungen von ca. € 900.000 (da die Au- ßenbauteile nicht ab- und wie- der angebaut werden mussten), sondern auch die kürzere Bau- zeit und schnellere Wiedernut- zung wichtige Entscheidungs- hilfen. Seit der Instandsetzung ist der gesamte Kellerbereich als hochwertiger Bürobereich und zum Teil als Wohnung genutzt. Was genau ist anders an dem I-Bausystem? Feuchte Keller sind das „Aus“ für ein angenehmes und gesun- des Wohnklima: Modergeruch verbreitet sich im Haus, Wän- de und der Boden fangen an zu schimmeln, das Werkzeug be- ginnt zu rosten. Kurzum – die Nutzung ist stark eingeschränkt. An den Wänden zeigen sich Feuchteschäden und Ausblühun- gen. Es kommt zu Farbabplat- zungen an den Oberflächen, oft werden auch die Putze geschä- digt. Das Wasser läuft die Wände entlang, der Belag auf dem Boden fängt an zu faulen. Die Wand „muss atmen“ – weitläufig herrscht die Meinung vor, dass Wände auf keinen Fall „dicht“ zu machen sind, son- dern „offenporig“, d.h. gut dampfdurchlässig sein müssen! Was aber bedeutet das genau? Zunächst handelt es sich nur um Phrasen – eine Wand atmet schließlich nicht. Normalerweise würde man das betroffene Haus von außen aufgraben und „aufheben“, um so außen und unten eine neue Abdichtung und eine Wärme- dämmung herzustellen. In ei- nigen Fällen würde auch eine Drainanlage –oder ein Lüftungs- schacht eingebaut werden. Ein Teil dieser Maßnahmen ist aber bei manchen Projekten technisch nicht möglich, ein anderer unter ökonomischer Betrachtung unsinnig. Selbst Teillösungen sind meist fraglich und schaffen keinen „trockenen“ Keller und/oder eine saubere, salzfreie Oberfläche. Sanierputzsysteme wurden entwickelt, um die Restfeuch- te (die auch nach einer erfolg- reichen Abdichtung – oder Trok- kenlegung in einer Wand ver- bleibt) ausdiffundieren zu lassen. Wenn eine Wand aus- trocknet, werden dabei bau- schädliche Salze (im Baustoff als Lösung) an die Oberfläche transportiert. Das Wasser ver- dunstet. Salze und andere lös- liche Bestandteile verbleiben an der Oberfläche. Es entstehen Salzkristalle, und beim Kristallisationsvorgang entstehen lt. Literaturangaben dabei Drücke von 50 bis 200 N/mm². Daher ist es notwen- dig, ein sehr offenporiges Ver- putzsystem aufzubringen. Gips-, Kalk-, Kalkzement- und Zementputze sind wegen zu hoher Wasseraufnahme und ei- nes zu geringen Anteils von Poren und/oder geringer Was- serdampfdiffusion bei der In- standsetzung von feuchten Wänden ungeeignet. Sanierput- ze dagegen haben aufgrund ih- rer Rohdichte – im Normalfall unter 1300 kg pro m³ – einen großen Porenraum im Vergleich zu Kalkputz mit mehr als 1800 kg pro m³. Dieser Porenanteil ist notwendig, um die Salzkri- stallisation und die dadurch entstehenden Volumenvergrö- ßerungen ohne Probleme in der Putzschicht zu ermöglichen. Es gibt noch eine Reihe an- derer wesentlicher Vorteile und Merkmale von Sanierputzen, deren Einsatz aber stets wohl überlegt werden sollte, da es
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